Spannende Projekte und praxisnahe MethodenAbschlussveranstaltung des Hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramms

Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatsprogramms (Foto: FHöV NRW)
Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatsprogramms (Foto: FHöV NRW)

Sechs Absolventinnen und Absolventen des Weiterbildungsprogramms „Professionell lehren an der FHöV NRW" stellten am 28. Juni 2019 in der Zentralverwaltung in Gelsenkirchen ihre Abschlussprojekte vor. Sie erhielten im Anschluss das Hochschuldidaktische Zertifikat, das bereits zum sechsten Mal verliehen wurde.

Wie aktiviere ich Studierende mit dem Flipped Classroom? Wann und wie lässt sich ein Wiki sinnvoll für das Wissensmanagement in der Lehre einsetzen? Kann der Erwerb interkultureller Kompetenzen durch modulbegleitende Gruppenarbeiten, die interkulturelle Begegnungen ermöglichen, gefördert werden? Unterstützen erzählende Fallstudien die Gedächtnisleistung von Lernenden im Wahlpflichtfach Controlling und Steuerung? Wie kann die Lernkompetenz der Studierenden gestärkt werden? Antworten auf diese Fragen lieferten die Vorträge von Lehrenden aus den beiden Fachbereichen Allgemeine Verwaltung/Rentenversicherung und Polizei.

Das von ihnen absolvierte Zertifikatsprogramm der FHöV NRW orientiert sich an den Standards der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik und bietet eine systematische Qualifizierung für die Lehre an. Mit Unterstützung von zwei hochschuldidaktischen Trainern und des Teams des Zentrums für Hochschuldidaktik, E-Learning und Medien der FHöV NRW hatten die Lehrenden im abschließenden Transfermodul mit Blick auf die eigenen Unterrichtserfahrungen und aktuelle didaktische Konzepte innovative Ansätze entwickelt, in ihren Kursen angewandt und anschließend evaluiert. Die Ergebnisse und die Genese dieser Lehrprojekte reflektierten sie gemeinsam im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Transfermoduls.

Dabei standen der eigene Kompetenzerwerb und die (Weiter-)Entwicklung der Lehre im Vordergrund. Durch die Vorträge der Kolleginnen und Kollegen wurden außerdem Schnittstellen der verschiedenen Projekte sichtbar. So kann der Einsatz von kollaborativen Wikis auch im Rahmen eines Flipped Classrooms zur Aktivierung eher passiver Lerngruppen eingesetzt werden. Durch das gemeinsame Diskutieren von Ansätzen und Evaluationsergebnissen profitierten alle Anwesenden zusätzlich von dem neu erworbenen Wissen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Für die Psychologie-Dozentin Dr. Susanne Schulte sind sowohl das Format der Abschlussveranstaltung als auch das Zertifikatsprogramm insgesamt ein großer Gewinn: „Ich möchte mich bei dem Team der Hochschuldidaktik ganz herzlich bedanken. Wir haben dank der aufwändigen Konzeption des Programms und der guten Betreuung viel für unsere Lehre mitnehmen können. Das Zertifikat fühlt sich dadurch sehr wertig an."
Ergänzend dazu werden in Kürze Interviews der Absolventinnen und Absolventen veröffentlicht, die durch das Medienlabor der FHöV NRW aufgezeichnet wurden. Damit die Ergebnisse der Arbeiten auch anderen Lehrenden der Hochschule hilfreich sein können, besteht für die Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse in Form eines Aufsatzes im Online-Sammelband der FHöV NRW zu veröffentlichen.

Maria Flück, die Leiterin des Zentrums für Hochschuldidaktik, E-Learning und Medien, freute sich mit dem Betreuungsteam über die neuartigen Lehrprojekte und das außerordentliche Engagement der Lehrenden. Sie würdigte die Entwicklung und Umsetzung der innovativen Konzepte und Methoden sowie die Impulse zur Weiterentwicklung der Hochschullehre. So hofft sie auch in Zukunft auf eine rege Teilnahme an den hochschuldidaktischen Veranstaltungen und lud die frisch Zertifizierten zur „Professionellen Lerngemeinschaft" ein – dies ist ein Angebot ausschließlich für die Absolventinnen und Absolventen des hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramms.

Die Absolventinnen und Absolventen sowie die bearbeiteten Themen im Einzelnen:

  • Julia Albertz/Prof. Dr. Frank Hofmann: Die Tötungsdelikte im Rahmen eines „Flipped Classroom"
  • Udo Kohlgrüber: Wiki. Fachübergreifende Integration von Theorie und Praxis mit der Möglichkeit zur Beteiligung
  • Theresa Opitz: Einsatz von verbundenen Fallstudien im Wahlpflichtfach Controlling und Steuerung
  • Oliver Schemmer: Reflexion und Praxistransfer: Interkulturelle Kompetenz – Ein modulbegleitender Arbeitsauftrag im Polizeivollzugsdienst
  • Dr. Susanne Schulte: Stärkung der Lernkompetenz von Studierenden durch Selbststeuerung

Die ausführlichen Abstracts zu den Projekten finden Sie in der beigefügten Datei.