Soziale Ansprechpartner Interessenvertretungen

Beschäftigte können von unterschiedlichen psychosozialen Problemen betroffen sein, die sowohl gesundheitliche als auch soziale Auswirkungen für die Betroffenen haben und sich auch auf das dienstliche und private Umfeld auswirken können.
Dem Arbeitsplatz kommt eine große Bedeutung für das Entstehen, das Erkennen und den Verlauf von Problemen sowie deren Verarbeitung zu.
Das ganze funktioniert nicht ohne gründliche Vorbereitung auf diese Tätigkeit. In zehn Seminaren, die auf drei Jahre verteilt sind, erhalten Soziale Anprechpartnerinnen und Ansprechpartner eine Ausbildung, die das nötige Rüstzeug vermittelt. Zur Ausbildung gehören Rollenspiele sowie schriftliche Arbeiten und ein Lesepensum von Fachliteratur. Bereits ab dem ersten Seminar üben Soziale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ihre Tätigkeit aus.
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Leiter Teildezernat 21.4 Betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeitsschutz / Sozialer Ansprechpartner

Änderungsdienst PVD, Abrechnung Nebenamtler PVD und Hauptamtler, Verdienstbescheinigungen, SAP, Betreuung Schülerpraktikanten, Betreuung TSK und REF …

Studiengangskoordination Master of Public Management, Soziale Ansprechpartnerin
Entstehungsgeschichte der SAP
Im Oktober 1986 nahm eine Idee konkrete Gestalt an, die einen ganz neuen Weg des Miteinanders in den Behörden aufzeigte: Beschäftigte aller „Hierarchiestufen" sollten zu Sozialen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern des Landes - kurz "SAP" [zap] (nach IPA-Zeichen) - ausgebildet werden. Diese Bezeichnung hat nichts mit Systemanalyse und Programmentwicklung zu tun. Die Aufgabe der SAP sollte es von nun an sein, mit Einfühlungsvermögen und fachlich kompetent Ratsuchenden im Kollegenkreis zu helfen. Hinter dieser Idee stand die Erkenntnis, dass Beschäftigte ihre Sorgen und Probleme nicht vor der „Hauptpforte" zurücklassen, wenn sie an ihren Arbeitsplatz gehen.
Zu den Problemen, die Beschäftigte an ihren Arbeitsplatz mitnehmen, zählen zum Beispiel:
Hierdurch können Kolleginnen und Kollegen in eine Lage kommen, in der sie Rat und Hilfe benötigen.
Alle wissen, dass Sorgen und Probleme manchmal so groß sind, dass sie sich nicht nur auf die einzelnen Beschäftigten selbst, sondern auch auf ihr gesamtes Arbeitsumfeld auswirken. Die damalige Grundidee, die zur Einrichtung des heutigen „innerbehördlichen" Dienstes der Sozialen Ansprechpartnerinnen und Sozialen Ansprechpartner führte, war folgende: Kolleginnen und Kollegen sollten nicht allein gelassen werden in kritischen Lebenssituationen, sondern ihnen sollte gezielt Hilfe angeboten werden. Damit betrat die Verwaltung vor nunmehr 33 Jahren absolutes Neuland.
Wie so viele Ideen brauchte auch diese Idee eine gewisse Zeit der Reife. Bereits 1984 forderten die Personalvertretungen in Geschäftsbereich des Innenministeriums die Schaffung eines hauptamtlichen Sozialen Dienstes. Diese Anregungen der Personalräte wurde vom damaligen Innenminister Dr. Herbert Schnoor aufgegriffen und der frühere Hauptvertrauensmann der Schwerbehinderten wurde beauftragt, entsprechende Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Unter seiner Leitung wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Bedarf für die Einrichtung eines innerbehördlichen Sozialen Dienstes ermittelte und Empfehlungen aussprach.
Wie immer, wenn etwas neu in die Verwaltung eingeführt werden soll, wurde sofort die Kostenfrage gestellt. Neuerungen haben erfahrungsgemäß immer dann größere Chancen umgesetzt zu werden, wenn damit nicht allzu hohe zusätzliche Kosten verbunden sind. So wurde sehr schnell von der Idee eines „hauptamtlichen“ sozialen Dienstes abgerückt. Letztlich – das hat die Erfahrung gezeigt – wurde aus dieser vermeintlichen Not eine Tugend geboren: Heute stehen wir SAP Ihnen als ganz normale Kolleginnen und Kollegen gegenüber. Wir üben unsere Tätigkeit im Nebenamt aus.
Durch unseren hauptamtlichen Arbeitsbereich sind wir in den Hochschulalltag eingebunden und kennen die Abläufe aus eigener täglicher Erfahrung. Schwellenängste können wir somit nehmen, da der Kontakt mit uns bereits gegeben ist und keine Besonderheit darstellt. Gerade in unserer erfolgsorientierten Gesellschaft fällt es dem Einzelnen besonders schwer, Sorgen und Nöte und damit auch die eigene Schwäche anderen Mitmenschen einzugestehen. Letztlich fällt dieses Eingeständnis auch sich selbst gegenüber nicht immer leicht. Beschäftigte in akuten Notsituationen scheuen davor zurück, sich in Eigeninitiative an Hilfsdienste zu wenden.
Hier können wir SAP aus dem gewohnten Arbeitsumfeld heraus helfen, auch selbst einmal die Initiative ergreifen und auf die Beschäftigten zugehen, um erste Brücken zu schlagen. Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, war und ist bis heute die „Losung“. Ratsuchenden sollen Wege aufgezeigt werden aus ihren Problemen – ob diese nun privater oder beruflicher Natur sind. Ein Aspekt ist dabei natürlich auch, dienst- und arbeitsrechtliche Konsequenzen überflüssig zu machen.
Aus Kostenaspekten wurde also vorgesehen, einen innerbehördlichen sozialen Dienst aus den Reihen der Beschäftigten zu bilden. Darüber hinaus wurde vor über 30 Jahren noch eine andere Vorgabe gemacht: Für das Gelingen des Projektes – als solches wurde es damals noch bezeichnet – wurde die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen und eine wissenschaftliche Begleitung für unverzichtbar gehalten. Hiermit wurde der damalige Direktor am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, Professor Dr. Dr. Brengelmann, betraut. Er war im Wesentlichen verantwortlich für die Inhalte der damaligen Ausbildungsmodule, die im Laufe der Jahre noch modifiziert wurden. Im Dezember 1986 erfolgte dann mit der Durchführung des ersten Auswahlverfahrens für SAP der Startschuss für die konkrete Realisierung des Projektes.
Die ersten SAP kamen aus insgesamt fünf Behörden. Es handelte sich damals um insgesamt 12 Kolleginnen und Kollegen, die sich als Soziale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung stellten. Die erste Gruppe begann ihre Ausbildung im März 1987 - das waren gewissermaßen die „SAP der ersten Stunde“. Bei der kleinen Zahl ist es nicht geblieben. Etwa 65 Ausbildungsgruppen wurden in den letzten 34 Jahren gebildet. Im Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern NRW sind zurzeit über 300 SAP tätig.
Die angestrebte Maßzahl von einem SAP je 200 Beschäftigten hielt das Innenministerium damals für richtig. Um diese Maßzahl zu gewährleisten, werden kontinuierlich weitere Beschäftigte aus dem Geschäftsbereich des heutigen Ministeriums des Innern ausgebildet, um ausscheidende SAP zu ersetzen.
Das seinerzeit erarbeitete Konzept sah vor, dass SAP ihre Ausbildung absolvieren, während sie bereits Rat suchenden Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stehen. Dies wird immer noch als „learning by doing“ bezeichnet. Wer die vergangenen 34 Jahre Revue passieren lässt, stellt fest, dass dieses „learning by doing“ für alle Beteiligten, also auch für die Organisatoren im Ministerium des Innern, nie aufgehört hat. Die dreijährige Ausbildung der SAP wurde im Laufe der Jahre modifiziert und ergänzt. So wurden beispielsweise jährliche Supervisionen eingeführt.
Die SAP mussten im Laufe der Jahre die Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachdiensten aufbauen und Netzwerke schaffen. Es wurden Arbeitskreise gebildet, die halbjährlich tagen. Erfahrene SAP sind selbst in die Ausbildung eingebunden. Im November 1992 fand auf Initiative der SAP die erste Fachtagung in Bad Oeynhausen statt, seinerzeit mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Damals fand vor allem das Thema „Sucht“ große Aufmerksamkeit. In den Jahren danach rückte das Thema, „Mobbing“ verstärkt in das Rampenlicht.
Die Erfahrung zeigt leider, dass die Probleme nicht weniger werden, sondern dass lediglich die Überschriften wechseln. Auch zukünftigen Fachtagungen, die mittlerweile fester Bestandteil der SAP-Fortbildung sind, werden daher die Themen nicht ausgehen!
Die Aufgaben und Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der Sozialen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wurden im Jahr 1996 in einem Grundsatzerlass festgeschrieben. In die konkrete Ausgestaltung dieses Grundsatzerlasses waren die SAP miteingebunden. Dieser Erlass wurde an zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse aus der täglichen Arbeit der SAP in den Jahren 2010 und 2016 angepasst.
Bis hierhin war es ein weiter Weg, der ein großes Stück Arbeit abverlangt hat. Das gilt sowohl für die SAP und die Ausbilder als auch für das damalige Innenministerium und das heutige Ministerium des Innern.
Die Erfahrungen seit Bestehen des „innerbehördlichen Sozialen Dienstes“ sind sehr vielfältig. Im Verlauf der vergangenen Jahre ergaben sich immer wieder neue Fragen und verlangten nach Antworten. Viele Fragen stellten sich bereits am Anfang des Projekts:
Inzwischen liegen nach 35 Jahren Erfahrung, Antworten auf die vorher aufgeworfenen Fragen vor. Diese werden im Verlauf des weiteren Textes beantwortet werden.
Auf die letzte Frage nach der Bewährung des Konzepts möchten wir an dieser Stelle besonders eingehen. „Ja“, das Konzept hat sich bewährt. Alle ehemaligen und noch tätigen SAP sind der beste Beweis dafür, dass die Einrichtung dieses innerbehördlichen Dienstes eine gute Entscheidung war. Das bestätigten auch Dr. Fritz Behrens - in Interviews mit der „Streife“ vor mehr als 15 Jahren - und Ralf Jäger bei der Jubiläumsfeier im Jahr 2016.
In Arbeitskreissitzungen stellt sich immer wieder heraus, dass die Nachfrage nach Betreuungen gegeben ist. Dort wird auch deutlich, dass sich nach Einschätzung der SAP die Lage der von den SAP betreuten Beschäftigten in der überwiegenden Zahl der Fälle verbessert hat. Die ehrenamtliche Tätigkeit der SAP unterliegt allerdings dem Handicap, dass sich deren Erfolg und Leistung nicht konkret messen lässt. Dies stellt sich zunächst als Manko dar in einem Arbeitsalltag, der zunehmend geprägt ist vom Kosten- und Leistungsgedanken, von der Optimierung der Arbeitsabläufe und der Einführung neuer Kontrollmechanismen sowie einer zunehmenden Arbeitsverdichtung.
In diesen Zeiten des Umbruchs darf jedoch nicht der Fehler gemacht werden, unser wichtigstes Kapital, die Beschäftigten, zu vergessen. Gerade die SAP waren es daher in der Vergangenheit immer wieder, die generelle Denkanstöße für ein anderes Miteinander in den Behörden und Hochschulen gegeben haben. Die SAP machten deutlich, dass alle Beschäftigten – vor allem aber solche mit Führungs- und Leitungsfunktionen – ihren Teil dazu beitragen müssen, dass mit den Mitarbeitenden und ihren Problemen verantwortungsvoll umgegangen wird. Die Behörden- und Hochschulleitungen waren und sind weiterhin gefordert, die Arbeit der SAP zu unterstützen. Dies schließt auch weitere flankierende Maßnahmen, wie hausinterne Vereinbarungen und Leitfäden oder die Durchführung von Informationsveranstaltungen zu speziellen Problemen, mit ein.
Wir SAP fordern und fördern besseres Verhalten im Umgang miteinander. Wir regen die Erörterung gesundheitsförderlicher Faktoren einerseits und krankmachender Faktoren andererseits an. Wir haben beigetragen zur Enttabuisierung von Sucht- und anderen Problemen.
Durch unsere Anregungen, z. T. auch durch deutliche Formulierungen nach Beseitigung von Missständen, haben wir das Klima in den Dienststellen ein Stück weit zum Positiven verändert. Dabei ist ein Prozess in Gang gebracht worden, der sicher noch nicht zu Ende ist und an dem alle mitarbeiten müssen. Insofern haben wir voneinander gelernt. Auch aus unseren Reihen selbst ist zu hören, dass uns die Tätigkeit persönlich weiter gebracht hat und als sinnvoll und lohnend angesehen wird. Viele SAP erkannten im Rahmen der Tätigkeit ihre besonderen persönlichen Stärken und konnten diese – auch von anderen nicht unbemerkt – erfolgreich in ihrem Nebenamt einbringen.
Sind wir SAP somit anerkannt? Die zuvor aufgeführten generellen Aktivitäten der SAP und der Dienst an den einzelnen Beschäftigten in aktuellen Problemlagen hat eindeutige Anerkennung verschafft. Dies ging allerdings nicht von heute auf morgen. Also ja, wir fühlen uns anerkannt.
In der Vergangenheit mussten sich Behördenleitungen und Personalverantwortliche immer erst an das Vorhandensein und das Aufgabenfeld der SAP gewöhnen. Hierbei stellte sich sehr schnell auch die Frage nach dem zu gewährenden Freiraum. Die Art der Aufgabenwahrnehmung der SAP ist so konzipiert, dass ihnen ein ausreichender Freiraum bei der Betreuung der Ratsuchenden gewährt werden muss. Hilfesuchende können sich somit auf die Verschwiegenheit der SAP verlassen.
Den SAP wird die Möglichkeit eingeräumt, in akuten Notlagen die notwendige Zeit zur Verfügung gestellt zu bekommen. Hier muss den SAP insbesondere von den unmittelbaren Vorgesetzten das notwendige Vertrauen entgegengebracht werden. Auf der anderen Seite müssen die SAP sich dieses Vertrauensbeweises sehr deutlich bewusst sein und damit verantwortungsvoll umgehen, um dem Ansehen der gemeinsamen Sache nicht zu schaden.
Im Moment sind viele SAP oftmals stark belastet. Obwohl diese eigentlich nur in engem zeitlichen und fachlichen Rahmen tätig sein sollten. Allerdings haben die Probleme der Beschäftigten in vielen Fällen weder an einem Werktag Feierabend noch ruhen sie am Wochenende. Hier wird unsere Arbeit manchmal zur Gratwanderung. Einerseits sollen und wollen wir helfen, aber auf der anderen Seite müssen wir uns auch zurücknehmen, da wir keine Therapeuten sind.
Manchmal fühlen wir uns sicherlich so, als ob wir zwischen allen Stühlen sitzen. Wir lassen uns auch nicht entmutigen, wenn die Anerkennung unserer Arbeit nicht immer so ist, wie wir sie uns vielleicht wünschen. Im Alltag kann auch mal etwas untergehen.
Unser langer Atem, die unerschütterliche Geduld und die freundliche Beharrlichkeit sollen auch weiterhin unsere Stärken bleiben.
Wir füllen eine Lücke, die sonst in vielen Problemlagen auszumachen wäre, wenn es gilt das Miteinander im Hochschulalltag zu meistern. Wir unterstützen das Präsidium und Personalführende in dem Bemühen, Beschäftigten, denen ihre Probleme über den Kopf wachsen, konkrete Hilfestellung zu geben. Viele, die sich an uns wenden, und sei es nur um sich einmal auszusprechen, danken es uns. Unsere Hilfestellung ist nicht immer einfach. Dennoch machen wir unsere Arbeit sehr gerne.
Randbemerkungen
Oft werden uns Fragen gestellt wie:
Es gibt Vorgesetzte, die es sehr persönlich nehmen, wenn sich Mitarbeitende mit uns austauschen. Sie können sich nicht vorstellen, dass es in ihren Arbeitsbereichen überhaupt Probleme gibt. Andererseits gibt es Vorgesetzte, die sich die SAP nicht mehr wegdenken können.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Tätigkeit auch unser eigenes Leben bereichert und vielen Mitarbeitenden eine wirkliche Hilfe ist.
Viele Jahre machen wir das bereits. Das sind mehr als drei mal 14 Jahre insgesamt (Durchschnitt). Jahre, in denen sich eine Menge entwickelt hat. Die ersten Jahre als SAP waren geprägt von Überlegungen und Zweifeln.
Fragen wie
stellten sich zwangsläufig.
Wir SAP leben als engagierte Menschen, die miteinander kommunizieren und sich auch von Schwierigkeiten nicht so leicht abschrecken lassen. Eine gute Ausbildung und Supervision und eine Menge Eigeninitiative haben dazu beigetragen, Zweifel zu relativieren. Viele Dinge erscheinen heute möglicherweise aus einem anderen Blickwinkel.
Wir SAP sind zu der Überzeugung gekommen: Würden alle Führungskräfte in den Behörden und Hochschulen die gleiche intensive Ausbildung der SAP genießen und im Berufsalltag verwirklichen, müssten wir uns über Führungsstile, Team- und Projektentwicklung oder Mitarbeitendenmotivation kaum noch Gedanken machen.
Die Struktur hat sich in den Jahren, auch nach vielen Diskussionen, immer weiter entwickelt. Es ist das Prinzip des Co-Trainer-Modells entstanden. Grundsatzerlasse sind verabschiedet worden. Wir SAP haben die Möglichkeit zur Supervision nach der Ausbildung und mit der Bildung der Regionalen Arbeitskreise wird auch der Informationsfluss unter den SAP gewährleistet.
Wir haben eine Menge gelernt in den letzten Jahren. Die Gespräche und die Zusammenarbeit mit den Betroffenen haben uns befähigt, mit Problemen anders umzugehen. Sicherlich gab es auch Situationen, in denen wir Probleme der Betroffenen mit nach Hause genommen haben, andererseits freuen wir uns über jeden Erfolg.
Uns allen wünschen wir, dass wir so lebendig und demokratisch bleiben wie bisher. Dass es immer die Möglichkeit gibt, aus den Erfahrungen zu lernen und noch viele positive Entwicklungen möglich sind.
Seit Ende 1986 gibt es die ersten sozialen Ansprechpartner. Alles begann in Duisburg mit einem Auswahlverfahren des Innenministeriums NRW, welches mit großen Erwartungen, aber auch unzähligen Unsicherheiten in mehrfacher Hinsicht verbunden war.
Eine Gruppe von Dozentinnen und Dozenten widmete sich im Vorfeld der umfangreichen Planung. Für alle Teilnehmenden des ersten SAP-Seminars war es eine spannende und lehrreiche Erfahrung, da sie aus verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten aufeinandertrafen. Unterschiedliche Charaktere, Menschen aus allen Teilen Deutschlands mit mannigfaltigen beruflichen Hintergründen und Kenntnisständen waren vertreten.
Zusammenfassend war die erste Zeit sehr stark von Pioniercharakter geprägt. Als Fazit lässt sich festhalten: Alle haben durchgehalten und somit Nervenstärke bewiesen.
Am 24. Januar 1992 wurde im Rahmen einer Veranstaltung über die mögliche Ausbildung der SAP mit einem Tandem-Modell (heute Co-Trainer-Modell) diskutiert. Im Endeffekt wurde entschieden, dass ab Juni 1992 die Ausbildung der ersten acht Co-Trainerinnen und Co-Trainer stattfinden solle.
Dieses Modell hat sich nun über viele Jahre bewährt.
Fortsetzung folgt...
Psychische Gesundheit
Produktivität, Mobilität, Flexibilität: Die Bedingungen, unter denen Berufstätige heute ihrer Arbeit nachgehen, erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit. Der Stress, den viele Menschen täglich spüren, führt zu einer starken psychischen Belastung. In der Europäischen Union sind Schätzungen zufolge rund 50 Millionen Menschen von Depressionen, Erschöpfung und Suchterkrankungen betroffen (Quelle: eurostat). Psychische Erkrankungen sind immer häufiger der Grund für Fehlzeiten.
Wir alle verbringen einen großen Teil unserer Zeit an unserem Arbeitsplatz. Was liegt also näher, als auf interessante Links zur Förderung Ihrer psychischen Gesundheit aufmerksam zu machen:
E-Learning-Kurs "Förderung Ihrer psychischen Gesundheit""Stress-Mentor"-App
Nachrichten
FAQs
Wir SAP wurden nach unserer grundsätzlichen Fähigkeit zur Empathie/zum Fingerspitzengefühl und nach unserer Lebenserfahrung gewissenhaft ausgesucht. Das bedeutet, dass wir bereits viel Verständnis und Vertrautheit mit Alltagsproblemen in unsere Ausbildung als SAP mitgebracht haben. Obendrein werden wir regelmäßig geschult.
ausführliche AntwortDie Funktion des SAP ist eine freiwillige Tätigkeit an der HSPV NRW, die während der Arbeitszeit ausgeübt wird. Die Arbeit als SAP darf die dienstliche Tätigkeit im Hauptamt nicht nachhaltig und auch nicht dauerhaft beeinträchtigen.
Wir Kolleginnen und Kollegen werden von der HSPV NRW und dem Ministerium des Innern ausgewählt, etwa zwei Jahre lang neben der regulären Arbeitstätigkeit geschult und von der HSPV NRW für die Tätigkeit bestellt.
Ort und Zeitpunkt der Beratung legen Sie gemeinsam mit Ihrem SAP fest. In der Regel finden solche Gespräche in der Umgebung unserer Standorte während der Dienstzeit statt. Besondere Anlässe lassen es zu, von dieser Regel abzuweichen (etwa eine akute Schwierigkeit oder auch die Furcht um Anonymität). Dann ist auch ein Gesprächstermin außerhalb, z. B. am Tagesende in einem Café, möglich.
Wir Sozialen Ansprechpartner haben keine allgemeine Telefonnummer. Anrufen können Sie direkt bei einem SAP Ihres Vertrauens. Die Namen, Telefonnummern und Mailadressen finden Sie weiter oben.
Folgender Runderlass sellt die Rechtsgrundlage für unsere Tätigkeit als SAP dar:
Runderlass des ehemaligen Ministeriums für Inneres und Kommunales - 25.34-00 - vom 10. Juni 2016 (Grundsätze zur Tätigkeit der Sozialen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner (SAP).
Oder muss es sich um ein eigenes Problem handeln?
Durch persönliche Nähe zu einer anderen Person könnten Sie selbst von dem Problem betroffen sein. Auch dann können Sie ohne Weiteres eine Beratung in Anspruch nehmen. Bei vielen Angelegenheiten ist neben den gradewegs Betroffenen oft auch das nahe Umfeld auffallend in Mitleidenschaft gezogen.
Die 112 – das ist die Nummer, die in Notsituationen Leben rettet. Doch immer mehr Menschen rufen den Notarzt, obwohl sie „nur" ärztliche Hilfe benötigen. Was viele nicht wissen: Unter der Nummer 116117 können Sie bundesweit den ärztlichen Bereitschaftsdienst erreichen, wenn die Arztpraxen geschlossen sind – zum Beispiel abends, am Wochenende oder an Feiertagen.
Eine SAP-Beratung kann eine Therapie oder ein sonstiges langfristiges Instrument zur Problembehebung nicht ersetzen. Oft können aber schon die ersten Gespräche helfen, dass Sie selbst mehr Klarheit über die Situation erhalten. In den Beratungsterminen wird möglicherweise ein Problem erkannt, um dann den Weg zur Lösung alleine weiter zu gehen. Es kann aber auch versucht werden ein weiterreichendes Hilfsangebot zu finden.
Ein Gespräch mit einem SAP könnte ein erster Schritt sein, sich einem Problem zu stellen, mit welchem Sie sich bereits länger beschäftigen.
Wir SAP sind dazu ausgebildet, Ihnen zuzuhören und vielleicht auch klärende Fragen zu stellen, die das Problem für Sie noch augenfälliger machen. Gemeinsam mit Ihnen können wir einen Weg zur Lösung des Problems entwickeln und Sie bei den ersten Schritten auf diesem Weg begleiten.
Allerdings sind wir keine Psychologen. Wir sehen uns als geschulte Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund unserer Ausbildung können wir mögliche Probleme erkennen und Wege zur Selbsthilfe aufzeigen. Gemeinsam könnten wir auch passende Hilfsangebote identifizieren.
Im Gegensatz zu den Personalräten haben wir SAP an der HSPV NRW nicht die Rolle des institutionellen Fürsprechers der Beschäftigten, sondern beraten Sie auf der persönlichen Ebene.
Externe Beratungsstellen sind wichtige Einrichtungen, die spezialisiert auf bestimmte Zielgruppen oder Schwierigkeiten sind. Solche Beratungsangebote sind im Gegensatz zu uns SAP nicht Teil der HSPV NRW, d. h. sie sind somit auch nicht grundsätzlich vertraut mit der speziellen Konstruktion einer Hochschule.
Aus diesen Gründen könnten wir sagen, dass wir SAP besonders auf Sie als unsere Zielgruppe mit einem breiten Spektrum an Problemlagen spezialisiert sind. Sollte Ihr Anliegen einer weiteren, vertieften Beratung oder auch zusätzlichen arbeitsrechtlichen Handlungen bedürfen, so kann der Gang zum Personalrat oder zu einer der externen Beratungsstellen eine mögliche Konsequenz aus einer SAP-Beratung sein.
Eine SAP-Beratung kann eine Therapie oder ein sonstiges langfristiges Instrument zur Problembehebung nicht ersetzen. Oft können aber schon die ersten Gespräche helfen, dass Sie selbst mehr Klarheit über die Situation erhalten. In den Beratungsterminen wird möglicherweise ein Problem erkannt, um dann den Weg zur Lösung alleine weiter zu gehen. Es kann aber auch versucht werden ein weiterreichendes Hilfsangebot zu finden.
ausführliche AntwortAlle SAP an der HSPV NRW können Sie ansprechen, unabhängig vom jeweiligen Amt oder irgendeiner anderen Zuordnung.
ausführliche AntwortWenn Ihre Sorge um Verschwiegenheit sehr groß ist, können Sie sich auch anonym an einen SAP wenden. Das geht zum Beispiel mit einem Telefonat oder einer E-Mail. Andererseits beruht die SAP-Beratung auf einem persönlichen Gespräch und dem daraus entstehenden Vertrauen. Solche Beratungen zwischen den SAP und Ratsuchendem werden niemandem berichtet. Nicht unseren Vorgesetzten, dem Präsidium oder dem Ministerium des Innern. Im Gegenteil, wir sind zu absoluter Diskretion und Zurückhaltung verpflichtet. Davon können nur Sie uns entbinden.
Wir sind zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet, von der nur Sie uns entbinden können.
Sie rufen einen SAP an oder senden uns eine E-Mail. Danach könnten wir einen ersten Termin vereinbaren. Das Gespräch findet ebenso wie die evtl. weiteren Gespräche entweder in einem geschützten Raum an einem Studienort, in der Zentralverwaltung oder aber außerhalb der HSPV NRW, an einem verabredeten Ort, statt.
ausführliche Antwort