Online-Tagung - Kommunikation in der Pandemie Eine interdisziplinäre Betrachtung im Lichte der Meinungsfreiheit

28. Apr 2022 um 15:15 - 18:30Speichern

Am 28. April 2022 findet eine Online-Tagung des Instituts für Geschichte und Ethik zum Thema "Kommunikation in der Pandemie - Eine interdisziplinäre Betrachtung im Lichte der Meinungsfreiheit" statt.

Die vielschichtige Kommunikation in der Pandemie, insbesondere auch in den sozialen Medien, fordert eine intensive Befassung mit den Schranken der Meinungsfreiheit. Hierbei sind – wie die Pandemie gezeigt hat – unterschiedliche Aspekte zu beleuchten.

So wurde als ein zentrales Problem der gesundheitsbezogenen Kommunikation identifiziert, dass diese nicht selten frei von wissenschaftlicher Fachexpertise, dafür aber mit erheblicher medialer Präsenz erfolgte. Auch wurden wissenschaftliche Fakten bewusst oder unbewusst (mangels Sachkenntnis) verfälscht. Beides fachte Diskussionen an, die den Bemühungen, die Pandemie einzudämmen, zuwiderliefen. Daneben wurde auch staatlicherseits in zentralen Fragestellungen keine homogene Position vertreten, Beschlüsse zu Maßnahmen unmittelbar nach der Abstimmung aus den eigenen Reihen hinterfragt, relativiert und kritisiert, was das Vertrauen in die Maßnahmen und die Bereitschaft in der Gesellschaft, diese mitzutragen, erheblich beeinträchtigte.

Die aktuellen Auswirkungen dieser Kommunikation sind spürbar, das Vertrauen in den Staat und seine Maßnahmen ist über die Dauer der Pandemie gesunken. Die Pandemiebekämpfung verläuft schleppend, die Pandemie dürfte vor ihrem medizinischen Ende gesellschaftlich für beendet erklärt werden.

Dies wirft in der Gesamtschau die Frage auf, wie eine Kommunikation optimiert werden kann, um künftige Pandemien und Krisensituation besser zu beherrschen. Hierzu gilt es, unterschiedliche Disziplinen zu beleuchten, um mögliche Ansätze einer künftigen Neuausrichtung unter Berücksichtigung der Vielfalt der relevanten Aspekte herauszuarbeiten. Zugleich müssen die Schranken der Meinungsfreiheit in der Pandemie bewertet und berücksichtigt werden.

Als Mitarbeiter/innen einer Behörde sind Sie von den Auswirkungen der erfolgten Kommunikation durch den Kontakt zum/zur Bürgerin unmittelbar betroffen. Die Veranstaltung will Problemfelder identifizieren, so einen Beitrag zur Verbesserung der direkten Kommunikation mit dem/der Bürger/in leisten, dessen Position über das Verständnis der vorgenannten Hintergründe besser nachvollziehbar sein sollte.
 

Anmeldung

Bitte melden Sie sich unter der Funktionsadresse veranstaltungen(at)hspv.nrw.de für die Veranstaltung an.

Die Teilnahme an der Online-Tagung ist kostenfrei. Anmeldeschluss ist der 25. April 2022.

Die Veranstaltung wird online via Zoom stattfinden. Die Zugangsdaten für die Online-Tagung werden Ihnen rechtzeitig bekannt gegeben.


Termin

Datum: 28. April 2022, 15.15 Uhr - 18.30 Uhr
Online-Tagung via Zoom


Kontakt


Organisation

HSPV NRW, Studienort Köln
Prof. Dr. Kerstin Brixius
kerstin.brixius(at)hspv.nrw.de

Institut für Geschichte und Ethik an der HSPV NRW
geschichte-und-ethik(at)hspv.nrw.de

 

Programm

Uhrzeit     

Referentin / Referent

Vortragstitel

15.15 Uhr

 

Keynote

15.30 Uhr

Dr. Julia Heger

(Apothekerin) Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Abteilung V, Referat V 3 (Arzneimittel-, Apotheken-, Transfusions-, Betäubungsmittelwesen)

Von Wissenschaftsleugnung und Pseudowissenschaften in Zeiten von Corona – Die Tools der Leugner
16.00 UhrJan Paus, LL.M. LL.M.

(Jurist) Leiter der Geschäftsstelle der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Westfälischen Wilhelms-Universität 
Umfassend, knapp, klar, zweckdienlich und für Laien verständlich – Herausforderungen der Darstellung wissenschaftlicher Fakten in klinischen Studien
16.30 Uhr

Jonathan Grunwald

(Diplom-Volkswirt) Referatsleiter "Gesellschaftliche und ökonomische Grundsatzfragen" der Staatskanzlei des Landes NRW, dort insb. Corona Dashboard und „Expertenrat Corona“; vormals CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Konrad-Adenauer-Stiftung

Evidenzbasierte und interdisziplinäre Politik in unsicheren Zeiten
17.00 Uhr

Prof. Dr. Peter Schröder-Bäck

(Philosoph, Gesundheitswissenschaftler) Professor für Ethik und Soziologie an der HSPV, vormals Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW und Universität in Maastricht, Schwerpunkt Impfethik  

Vertrauen in Institutionen der öffentlichen Gesundheitsverwaltung – Ethische Perspektiven
17.30 Uhr

Prof. Dr. Christian Krell

(Politikwissenschaftler) Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der HSPV NRW, Honorarprofessor der Rheinischen Wilhelms-Universität Bonn, vormals Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und Friedrich-Ebert-Stiftung

Politische Kommunikation in der Krise: Anmerkungen zur politischen Entscheidungsfindung und Kommunikation während der Pandemie 
18.00 Uhr

Prof. Dr. Kerstin Brixius

(Juristin) Professorin für Verwaltungsrecht an der HSPV, vormals Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Anwaltstätigkeit (Pharmabranche), Forschungsschwerpunkt Arzneimittelrecht

Rechtliche Absicherung wissenschaftsbasierter Gesundheitsinformation im Lichte der Meinungsfreiheit
18.30 Uhr  Schlusswort und offene Diskussion