InterviewreiheSechs Fragen an… (Teil 2)

Mikrofon vor einem grünen Hintergrund.
Heutiger Interviewpartner ist Markus Dettmann

Zweiter Teil der neuen Interviewreihe des MPM Alumni e.V.

Heutiger Interviewpartner ist Markus Dettmann (42 Jahre), Referent für Informationstechnik und E-Government in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Absolvent des Masterstudiengangs „Master of Public Management“ (MPM) – Jahrgang 2014 – und Mitglied im MPM Alumni e.V..

Sie haben Interesse an einer Mitgliedschaft im MPM Alumni e.V.? Dann wenden Sie sich gerne an den Vorsitzenden Nicolas Klein

  1. Herr Dettmann, was hat Sie damals dazu bewogen, das Masterstudium aufzunehmen?
    Nach dem Diplom im Jahr 2002 habe ich tatsächlich sehr lange gar nicht an ein weiterführendes Studium gedacht! Ich fühlte mich als Sachbearbeiter im gehobenen Dienst wohl und alles lief bestens. Vom Finanzamt hatte mich mein Weg über das Finanzministerium in die Staatskanzlei geführt. Doch dann kam mit Mitte 30 die Erkenntnis, dass ich noch weitere 30 Jahre arbeiten muss – ohne wesentliche Weiterentwicklungsperspektive. Zudem wurde ich zum ersten Mal mit frisch graduierten Vorgesetzten der Laufbahn 2.2, also dem ehemaligen höheren Dienst, konfrontiert, die zehn Jahre jünger waren als ich. Mein Entschluss zum Studium entstand dann eher spontan, ganz nach dem Motto: „Das kann es doch nicht schon gewesen sein?!“.
     
  2. Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen: Welche Inhalte des Studiengangs MPM haben Sie am meisten interessiert?
    Ich möchte das weniger an konkreten Inhalten als am Grundgedanken des Studiengangs festmachen. Das Konzept „Von Verwaltungsexperten für Verwaltungsexperten“ hat mich während des gesamten Studiums und auch jetzt noch im Alumni-Verein überzeugt. Der übergreifende Ansatz von rechtlichen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen über methodische Kompetenzen, beispielsweise im Projekt- und Qualitätsmanagement, bis hin zur Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewährleistet eine umfassende Vorbereitung auf die Aufgaben in der Laufbahngruppe 2.2.
     
  3. Wie ging es für Sie nach dem Abschluss des MPM beruflich weiter?
    Mein Abschluss im Jahr 2017 fiel quasi mit der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und dem damaligen Regierungswechsel zusammen. Nun ist es kein Geheimnis, dass ein solcher Wechsel in einer der obersten Landesbehörden, erst Recht in der Staatskanzlei als Behörde des Ministerpräsidenten, zu einem gehörigen Dreh am Personalkarussell führt. Insofern bot sich mir schon kurz nach dem Masterabschluss die erhoffte Aufstiegsmöglichkeit. So konnte ich von der Sachbearbeitung in eine Referentenposition im IT- und E-Government-Bereich wechseln, wo ich bis heute arbeite.
     
  4. Welche drei Kompetenzen, die Sie im Studium erworben haben, halten Sie in Ihrem aktuellen beruflichen Alltag für besonders wichtig?
    Bei meiner konkreten Tätigkeit greife ich täglich insbesondere auf Kompetenzen im Bereich des Projekt- und Organisationsmanagements zurück. So gehört beispielsweise die Modellierung und Optimierung von Prozessen mit Blick auf deren Digitalisierung zu meinen regelmäßigen Aufgaben. Ein Umstand, den ich mir während des entsprechenden Moduls im Studium übrigens nicht hätte träumen lassen. Insofern sind die Aufgeschlossenheit für Neues und der Blick über den Tellerrand der gewohnten Fachlichkeit wohl weitere Kompetenzen. Und last but not least: Selbstorganisation und Prioritätensetzung! Die Bewältigung eines Studiums neben einer hauptberuflichen Tätigkeit und familiären sowie sonstigen Verpflichtungen kann gar nicht hoch genug bewertet werden und wappnet für so manche private wie berufliche Herausforderung!
     
  5. Wenn Sie zukünftigen Absolventinnen und Absolventen des MPM etwas mit auf den Weg geben dürften, was wäre das?
    Ein altes Sprichwort besagt ja „Reisen bildet“. In diesem Sinne würde ich zukünftigen Absolventinnen und Absolventen einfach raten, das Studium als Reise mit allen positiven wie negativen Erfahrungen zu begreifen. Vieles unterwegs ist interessant, aufregend und neu; manches vielleicht enttäuschend oder langweilig. Zuweilen wird es stressig und vielleicht auch nervenaufreibend, aber letztlich sollte man sich die Gesamterfahrung von nichts vermiesen lassen. Nehmt jede Begegnung, jedes Gespräch, jede Veranstaltung und jeden Vortrag mit – wenn vielleicht auch nicht für immer. Am Ende der Reise seid ihr in jedem Fall schlauer, um viele Erfahrungen reicher, habt neue Kontakte geknüpft und seid besser für neue Herausforderungen gewappnet!
     
  6. Zum Schluss: Wie gelingt Ihnen eine gesunde Work-Life-Balance?
    Bis zur Pandemie habe ich mich intensiv dem Tanzsport gewidmet – sowohl als Lehrer als auch aktiv gemeinsam mit meiner Frau. Außerdem sind wir beide eigentlich begeisterte Kreuzfahrer. Corona hat natürlich alles verändert, sodass wir den Ausgleich jetzt eher beim Spazierengehen, Wandern und Radfahren oder bei der Gartenarbeit suchen. Insgesamt fällt die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit im Homeoffice schwerer. Ich setze daher auf strukturierte Tagesabläufe, mit denen ich mich zu Pausen und zum Feierabend „zwinge“. Dann wird auch das Diensthandy mal abgeschaltet.