AuftaktveranstaltungNeues Team für Polizeipräsidium Dortmund gegründet

Die Teilnehmenden der Veranstaltung posieren für ein Gruppenfoto.
Polizeiteam Steinwache

Erfahrungsbasierter Austausch, Weiterbildung und Wissenstransfer in der „Mahn- und Gedenkstätte Steinwache“ in Dortmund

Es geht um offene Diskussionskultur und gelebte Demokratie im eigenen Berufsalltag, um die Qualifizierung als Multiplikatorin oder Multiplikator für die eigene Organisation sowie um die Sichtbarkeit nach Außen für Betroffene und Interessierte. Es soll um Themen gehen, die uns beschäftigen, für die im Alltag wenig Zeit bleibt – auch sogenannte Tabuthemen. Ziel ist es, dass durch den Austausch Lösungen und Handlungsalternativen entwickelt werden. Kernidee der Polizeiteams ist ein niederschwelliger, erfahrungsbasierter Austausch und die Weiterbildung unter wissenschaftlicher Begleitung, sodass die Erfahrungen und das erworbene Wissen durch die Kolleginnen und Kollegen in die Behörde hineingetragen werden können.

In der „Mahn- und Gedenkstätte Steinwache“ fand jetzt das erste Zusammentreffen des neu gegründeten Polizeiteams für das Polizeipräsidium Dortmund statt. Gastgeber Markus Günnewig (Leiter der Mahn- und Gedenkstätte) und Gregor Lange (Behördenleiter des Polizeipräsidiums Dortmund) begrüßten die Teilnehmenden, woraufhin Dr. Sarah Jadwiga Jahn die Projektidee und Genese vorstellte.

Ursprung dieser Idee war der Besuch einer Delegation von Angehörigen der HSPV NRW und des Polizeipräsidiums Düsseldorf im Anne Frank Haus Amsterdam.1 Das Anne Frank Haus hat in den vergangenen Jahren ein Polizeiteam für die Niederlande aufgebaut und etabliert. Alle Delegierten waren überzeugt, dass es solche Teams auch in Nordrhein-Westfalen geben sollte. Das erste Polizeiteam wurde daraufhin im Dezember 2022 vom Polizeipräsidium Düsseldorf gegründet. Dortmund ist die zweite Modellbehörde.

Die Teamzusammensetzung erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich: einerseits junge sowie erfahrene Mitarbeitende aus der Behörde, andererseits Studierende. Genau darin liegt die Chance, unabhängig von Hierarchien und Statusgruppen gemeinsam etwas zu bewegen. Das Begleitteam besteht aus Markus Günnewig (Mahn- und Gedenkstätte Steinwache), Dr. Sarah Jadwiga Jahn (HSPV NRW) und Gülay Köppen (Kontaktbeamtin für muslimische Institutionen am Polizeipräsidium Dortmund). Insgesamt haben sich 20 Personen aus der Behörde beworben. An dem Treffen nahmen 16 Kolleginnen und Kollegen teil.

Das erste Zusammentreffen diente dem Kennenlernen und der Themenfindung. Zudem wurden Grundlagen, wie das Selbstverständnis, erarbeitet und festgelegt, was das Team unter einer „offenen Diskussionskultur“ versteht. Die Auftaktveranstaltung zeigte, dass es vielfältige Motive gibt, sich dem Pilotprojekt anzuschließen. Dementsprechend divers sind auch die Themenwünsche und Erwartungen für die Zukunft. Für das nächste Treffen im Januar 2024 gibt es bereits konkrete Vorstellungen.
 



1 Vgl. Bericht im HSPV-Newsletter von Dr. Sarah Jadwiga Jahn: Neue Perspektiven entwickeln. Exchange Program German and Dutch Police, in: HSPV Aktuell April 2022 (S. 2f., letzter Zugriff am 20. November 2023).