Studieren mit Kind Erfahrungen von Müttern und Vätern an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Die Diversität unter den Studierenden hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dies schließt Unterschiede hinsichtlich der Frage ein, ob Studierende neben ihrem Studium familiäre Verpflichtungen haben.

Über 25 qualitative Interviews mit elf studierenden Müttern und 14 studierenden Vätern an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, wurden Erkenntnisse über studierende Eltern gewonnen.

Die Ergebnisse zeigen, dass alle studierenden Eltern berufliche Vorerfahrungen mitbringen, zumeist in der Verwaltung oder bei der Bundeswehr. Als Motivation für das Studium wird der Wunsch nach persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung genannt, jedoch finden sich auch Aufstiegs-, Sicherheits- und Statuserwartungen.

Probleme bei der Vereinbarkeit von Studium und Familie resultieren aus dem festen Stundenplan mit einem regulären Vorlesungsbeginn um 8 Uhr, Anwesenheitspflichten bei Präsenzveranstaltungen an der Hochschule und einem hohen Stundenkontingent von über 40 Stunden in den Praxisphasen. Die Eltern haben weniger Zeit für das Studium als ihre Mitstudierenden. Sie lernen häufig abends oder nachts und sind wenig flexibel. Insbesondere Mütter sind belastet und geraten an ihre persönlichen Grenzen. Hintergrund ist, dass sie sich als Lebensmittelpunkt der Familie verstehen und einen Großteil der Haus- und Sorgearbeit übernehmen.

Es werden Empfehlungen abgeleitet, um die Studierbarkeit von Verwaltungsstudiengängen für Menschen mit Familienverantwortung zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem die Etablierung von Teilzeitstudiengängen.