Yad Vashem LecturesTraditionsarbeit, Prägung, Verantwortung und Wirkung des Polizeioffiziers Bernhard Heinrich Lankenau

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Traditionsarbeit, Prägung, Verantwortung und Wirkung des Polizeioffiziers Bernhard Heinrich Lankenau

Am Donnerstag, den 2. Februar 2017 wird Dr. Christoph Spieker, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster, von 15 bis 17 Uhr im Rahmen der Yad Vashem Lectures in der Aula der FHöV NRW, Abteilung Duisburg, einen polizeigeschichtlichen Vortrag zum Thema Traditionsarbeit, Prägung, Verantwortung und Wirkung des Polizeioffiziers Bernhard Heinrich Lankenau 1891-1983 halten.

Der Polizist, geboren im Kaiserreich und gestorben in der Bundesrepublik, hat die Dramatik des 20. Jahrhunderts miterlebt. Diese Dramatik, sein Polizeiberuf und die Weltkriege führten den Lehrersohn aus protestantischen und einfachen Oldenburger Verhältnissen bis an die Schaltstellen des „Dritten Reiches“. Hitler stand er in München gegenüber, Himmler traf er in Münster, wo er die Ordnungspolizei für den Weltanschauungskrieg organisierte. In den besetzten Niederlanden unterstanden ihm die Polizeibataillone, welche Deportationen und Razzien durchführten.

Er war aber kein „Direkttäter“, ihm ist keine unmittelbare Beteiligung an Gewalttaten nachzuweisen. Bernhard Heinrich Lankenaus Platz war vor allem der Schreibtisch: Hier entwarf er neue Strukturen für die Polizei und beschäftigte sich mit der Geschichte seines Berufsstandes. Als promovierter Historiker trug er so nach 1945 zur Legendenbildung der „sauberen Polizei“ bei. Er produzierte eine Tradition, die allerdings einen Teil der historischen Wahrheit verdrängte.

Christoph Spieker zeichnet Bernhard Heinrich Lankenaus Leben mit Prägungen und Verantwortungen nach, versucht die Wirkung des Polizeigenerals und Traditionsarbeiters zu beschreiben und liefert damit einen Beitrag zur Nachgeschichte der Polizei im Nationalsozialismus.