Verkehrssicherheit in NRW Licht-Test 2022

  • Innenminister Herbert Reul bei der diesjährigen Licht-Test-Aktion
    Innenminister Herbert Reul bei der diesjährigen Licht-Test-Aktion

Zum Start in die dunkle Jahreszeit spielt die Fahrzeugbeleuchtung für die Sicherheit im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Nur wer selbst gute Sicht hat und von anderen gut wahrgenommen wird, kann sicher mobil am Straßenverkehr teilnehmen.

 

Innenminister Herbert Reul begleitete die Auftaktveranstaltung am 26. September 2022 in Soest während der diesjährigen Licht-Test-Aktion.

Mehr als jeder vierte vom KFZ-Gewerbe überprüfte Autofahrende (27,5 %) war 2021 mit Beleuchtungsmängeln unterwegs, sei es ganz ohne Licht, als Blender oder auch mit nicht intakter rückwärtiger Beleuchtungseinrichtung. Das Beanstandungsniveau der festgestellten technischen Mängel im Bereich „Beleuchtung” ist damit immer noch zu hoch.

Bei Dunkelheit und Dämmerung erhöht sich das Risiko, im Straßenverkehr übersehen zu werden. Umso bedeutsamer ist es, mit intakten, guten Scheinwerfern unterwegs zu sein. Ein Fahrzeugführer hat seine Geschwindigkeit u. a. der Sicht anzupassen. Man darf nur so schnell fahren, dass – ohne Vollbremsung –, innerhalb der Sicht, angehalten werden kann.

Umgekehrt kann eine Blendwirkung zu erheblichen Gefahren führen. Diese treten laut tiefergehender Verkehrsunfallstatistik (German In-Depth Accident Study – GIDAS) vornehmlich auf

  • beim Entgegenkommen auf einer Geraden, besonders mit Kuppen,
  • bei einbiegenden Fahrzeugen, die entgegenkommende anstrahlen, sowie
  • bei Kurvenfahrten.

Autofahrende empfinden Blendsituationen als anstrengend und haben das Bedürfnis wegzuschauen. Jüngste Untersuchungen der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden machten deutlich, dass jeder fünfte Fahrende bei einer Blendung die Fahrbahn nicht mehr erkennen kann. Solche Gefahren lassen sich durch eine korrekte Einstellung der Scheinwerfer reduzieren.

Unfälle bei Dämmerung oder Dunkelheit haben oft schwere Folgen. Gemessen an der Zahl der Unfälle mit Personenschaden haben tödliche Folgen zur Nachtzeit einen um rund 25 % höheren Anteil als bei Tageslicht. Besondere Gefahren bestehen für die vulnerablen Fußgänger und Radler, soweit sie übersehen werden.

Wenn wir von Herbst bis Frühjahr häufig bei Dämmerung und Dunkelheit auf den Straßen unterwegs sind, sorgt gutes Licht am Fahrzeug dafür, andere zu erkennen und selbst wahrgenommen zu werden. Umgekehrt kann, falls es zu einem Unfall kommt, ein Verstoß gegen die Beleuchtungspflicht zu straf- und ordnungsrechtlichen Folgen sowie zur haftungsrechtlichen Verantwortung führen. Gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen kann die ordnungsgemäße Fahrzeugbeleuchtung deshalb lebenswichtig sein. Das gilt sowohl für Auto-, Motorrad-, als auch für das Fahrradlicht. Deshalb sollten – über die Pkw-Fahrenden hinaus – auch Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Rad- und Motorradfahrende dazu beitragen, in der dunklen Jahreszeit besser zu sehen und gesehen zu werden. Ihnen helfen vor allem retroreflektierende Materialien auf der Kleidung bzw. auf dem Rucksack oder dem Helm. Die Verkehrswachten stellen beispielsweise den Grundschulkindern Westen und Überwürfe zur Verfügung, damit sie auf ihrem morgendlichen Schulweg auffallen. Solche Westen sind – natürlich auch Rad- und Motorradfahrenden zu empfehlen.

Die diesjährigen Licht-Test-Aktion wurde als gemeinsame Veranstaltung der Landesverkehrswacht, des Kfz-Gewerbes sowie der Polizei NRW  durchgeführt.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Landesverkehrswacht NRW.