StudierendenbefragungVereinbarkeit von Studium und Familie
- Ines Zeitner
- Intern
- Gleichstellung

Ende 2023 wurde eine Befragung von HSPV-Studierenden zur Vereinbarkeit von Studium und Familie durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Eine der zentralen Schlussfolgerungen aus der Befragung ist, dass vielen Studierenden, mit Betreuungsaufgaben, das @Home-Konzept zur Vereinbarkeit von Studium, Familie und längerfristiger Erkrankung der HSPV NRW noch nicht bekannt ist. Zudem hat die Umfrage gezeigt, dass Lehrveranstaltungen in den sogenannten Randzeiten und kurzfristige Verschiebungen der Lehre schnell zu organisatorischen Schwierigkeiten bei der Betreuung führen können. Des Weiteren wurde der Wunsch geäußert, die Prüfungstermine zu entzerren.
Im Auftrag der Gleichstellung und der Studierendenberatung wurden insgesamt 13.901 Studentinnen und Studenten per E-Mail angeschrieben. Die Umfrage, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dezernats 14 (Zentrum für Qualitätssicherung und Forschung) durchgeführt wurde, richtete sich jedoch ausschließlich an Studierende mit Kindern und/oder pflegebedürftigen Angehörigen. Im Fokus standen insbesondere die persönliche Belastung durch die Betreuungsaufgaben und die Lernbedingungen an der HSPV NRW, aber auch Möglichkeiten der externen Unterstützung. 365 Studierende haben sich zwischen dem 16. Oktober 2023 und dem 12. November 2023 an der Umfrage beteiligt.
Ausgangslage
Die Verteilung der Befragten auf die Studiengänge stellt sich wie folgt dar:
Jeweils gut ein Drittel der befragten Personen ist zwischen 30 und 35 Jahre alt oder älter als 35. Die Studierenden stammen aus allen neun Studienorten, die prozentuale Verteilung variiert von rund 5 % bis knapp 30 %.
Etwa 85 % der befragten Studierenden betreuen Kinder, 12 % pflegen Angehörige. In Einzelfällen trifft beides zu. Unter den Personen mit Kindern sind rund 15 % alleinerziehend. Hierbei handelt es sich, abgesehen von drei Ausnahmen, ausschließlich um Frauen. Bei den Kindern handelt es sich vornehmlich um Säuglinge, Kleinkinder und Kindergartenkinder, die noch eine zeitintensive Betreuung benötigen.
Ergebnisse
Die Befragung hat gezeigt, dass insbesondere kurzfristige Änderungen des Vorlesungsplans und Lehrveranstaltungen am späten Nachmittag zu Engpässen bei der Betreuung führen können.
So gaben etwa 70 % der Studierenden an, zum Teil Schwierigkeiten bei der Sicherstellung der Betreuung und bei ihren Lernzeiten zu haben. Rund 60 % berichten von Problemen bei Veranstaltungen in den Nachmittagsstunden und kurzfristigen Verschiebungen.
Auch die Ferienzeiten werden als problematisch wahrgenommen. Das gleiche gilt für die Prüfungsdichte und Prüfungen in den Schulferien. Rund 50 bis 60 % der Befragten berichten von Herausforderungen im Zusammenhang mit der Terminierung von Prüfungsverfahren. Zudem berichtete etwa die Hälfte der Befragten von teils späten Rückmeldungen des Prüfungsamts.
Im Rahmen der Befragung wurde häufig der Wunsch geäußert, die Öffnungszeiten der Bibliotheken auszuweiten, um diese besser als Lernorte nutzen zu können. Die aktuellen Öffnungszeiten liegen meist in den Veranstaltungszeiten.
Die Umfrage hat außerdem gezeigt, dass das @Home-Konzept einerseits sehr geschätzt und als hilfreich eingestuft wird, andererseits aber noch bei rund 60 % der Studierenden nicht im Detail bekannt ist.
Maßnahmen
Ziel muss es sein, das @Home-Konzept noch stärker innerhalb der Hochschule und vor allem bei den Studierenden bekanntzumachen, damit noch mehr Menschen von dem Unterstützungsangebot profitieren können. Ausführliche Informationen stehen bereits auf der Website der HSPV NRW zur Verfügung. Entsprechende Plakate und Flyer an den Studienorten sind ebenfalls vorhanden. Ergänzend könnten die Kurssprecherinnen und -sprecher im Rahmen der Lehrveranstaltungen auf das Konzept hinweisen und so alle wichtigen Informationen direkt an die Studierenden weitergeben.
Bei der Terminierung der Prüfungen durch die Lehrenden (etwa bei Fachgesprächen), könnte man Studierende mit Betreuungsaufgaben zuerst die Termine auswählen lassen. Dafür ist es jedoch erforderlich, dass die Betroffenen den Lehrenden von ihrer Situation erzählen. Darüber hinaus wird auf den auf der Homepage eingestellten Prüfungskalender hingewiesen.
Sofern die Bibliotheken der HSPV NRW bereits geschlossen sind, stehen alternative Räumlichkeiten zum Lernen zur Verfügung, zum Beispiel Kurs- oder Gruppenräume. Die Studierenden können sich für deren Nutzung an die örtliche Verwaltung wenden. Zudem besteht die Möglichkeit auf die umfangreiche Online-Bibliothek der HSPV NRW zurückzugreifen.
Darüber hinaus steht der BUK Familienservice jederzeit unterstützend als Ansprechpartner bei der Betreuung von Kindern und bei der Pflege von Angehörigen zur Verfügung. Weitere Informationen sind auf der Homepage der HSPV NRW abgebildet.
In Anbetracht der individuellen Rückmeldungen und der Vielzahl der Betreuungsherausforderungen, kann an dieser Stelle nicht jeder Einzelfall aufgegriffen werden. Die Gleichstellungsbeauftragten und die Studierendenberatung der HSPV NRW stehen Ratsuchenden jederzeit unterstützend zur Seite.
Weitere Informationen zur Gleichstellung und zur Studierendenberatung der HSPV NRW stehen online zur Verfügung: