Die Würde achtenTag der Menschenrechte

Auf einer Leinwand ist "Tag der Menschenrechte" zu lesen. Davor sind viele Hinterköpfe einer großen Anzahl von Menschen zu sehen. Heidi Mescher steht an einem Rednerpult.
Prof. Dr. Heidi Mescher begrüßt die Studierenden zum Tag der Menschenrechte 2024.

Am Studienort Bielefeld beschäftigten sich Kommissaranwärterinnen und -anwärter einen Tag lang mit den Themen Menschenrechte und Menschenwürde.

Auch wenn der eigentliche Tag der Menschenrechte erst am 10. Dezember ist: In Bielefeld gab es für 250 Kommissaranwärterinnen  und –anwärter bereits jetzt eine Veranstaltung zu diesem wichtigen Thema. Denn die Würde des Menschen und seine unveräußerlichen Rechte spielen auch bei der Arbeit der Polizei eine zentrale Rolle, wie Professorin Dr. Heidi Mescher, Leiterin des Studienstandortes Bielefeld der HSPV NRW in ihren einleitenden Worten betonte. Im Lenkwerk in Bielefeld bekamen die Studierenden eine kurze Einführung in die Geschichte der Menschenrechte, von der Antike bis zum Grundgesetz. Professor Dr. Manuel Brunner, Lehrender für Staatsrecht in der Abteilung Bielefeld, referierte dabei leidenschaftlich darüber, wie wichtig die Einhaltung der Rechte jedes Einzelnen ist und warum es bis heute wichtig ist, diese Rechte auch allgemein durchzusetzen.

  • Heidi Mescher steht mit einem Mikrofon inmitten der sitzenden Studierenden, um mit ihnen zu diskutieren.
    Prof. Dr. Heidi Mescher diskutiert mit Studierenden über Menschenrechte und -würde im Polizeialltag.
  • Sandra Müller-Steinhauer steht am Rednerpult. Im Hintergrund sind Tamara Lüning und Heidi Mescher zu sehen.
    Polizeipräsidentin Sandra Müller-Steinhauer begrüßt die Studierenden zum Tag der Menschenrechte.
  • Prof. Dr. Manuel Brunner führt durch die Geschichte der Menschenrechte.
    Prof. Dr. Manuel Brunner führt durch die Geschichte der Menschenrechte.

Von ihren persönlichen Erfahrungen aus der Polizeiarbeit berichteten Mitorganisatorin Tamara Lüning, Erste Kriminalhauptkommissarin und Lehrbeauftragte im Fachbereich Polizei am Standort Bielefeld der HSPV, und die Bielefelder Polizeipräsidentin Dr. Sandra Müller-Steinhauer. Sie riefen die Studierenden dazu auf, trotz des zum Teil harten Polizeialltags nie zu vergessen, dass das Gegenüber immer ein Mensch ist, den es zu achten gelte.

Nach der Einführungsveranstaltung teilten sich die Studierenden in verschiedene Gruppen auf, um 13 Einrichtungen aus Bielefeld zu besuchen und dabei praktische Aspekte von Menschenrechten und der Menschenwürde mit den einzelnen Kooperationspartnern zu diskutieren. Mit dabei waren unter anderen die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“, das Fanprojekt des Fußballvereins Arminia Bielefeld, Einrichtungen für Opfer häuslicher Gewalt sowie eine Synagoge und Moschee.

  • Die Wohncontainer für Wohnungslose vom Sozialdienst Bethel in Bielefeld.
    Die Wohncontainer für Wohnungslose vom Sozialdienst Bethel in Bielefeld.

Eindringlich war auch der Besuch der Wohnungslosenhilfe des Sozialdiensts Bethel: Zwei Mitarbeitende erklärten in dem Wohncontainerprojekt die Situation wohnungsloser Menschen in Bielefeld, die Gründe und Herausforderungen, die damit einhergehen und bei der auch die Kooperation mit der Polizei wichtig ist. Bei einem Spaziergang durch das Stadtgebiet – unter anderem zur Bahnhofsmission – wurden weitere Einrichtungen besucht, die als Anlaufstellen für Wohnungslose dienen. Dieser Einblick in die Situation von Menschen, die oft unter Suchterkrankungen leiden und keine Struktur im Leben mehr kennen, soll den angehenden Polizistinnen und Polizisten dabei helfen, künftige Einsätze richtig bewerten zu können und dabei auch die Würde dieser Menschen zu achten und zu wahren.