Präventionsverhalten von MehrfamilienhausbewohnernForschungsprojekt von Studierenden der FHöV NRW aus dem Fachbereich Polizei !!!

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/glasbruch-glas-zerbrochen-splitter-286098/)
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Forschungsprojekt von Studierenden der FHöV NRW aus dem Fachbereich Polizei !!!

Am Abend des 21. März 2016 haben eine Gruppe von 19 Studierenden des Studiengangs „Polizeivollzugsdienst“ der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Abteilung Duisburg, und ihr Dozent im Rahmen eines Hauptseminars eine kleine Feldstudie zum Thema „Präventionsverhalten von Mehrfamilienhausbewohnern“ durchgeführt. Dazu überprüften die Studierenden gruppenweise in mehreren Duisburger Stadtteilen, ob die Haustüren von Mehrfamilienhäusern geschlossen oder geöffnet waren. Ziel der Maßnahme war festzustellen, wie leicht Wohnungseinbrecher möglicherweise in Mehrfamilienhäuser eindringen können, ohne die Haustüren gewaltsam überwinden zu müssen. Für das Experiment wurden Stadtteile mit unterschiedlicher Sozialstruktur ausgesucht, um einen möglichen Zusammenhang zwischen den sozialen Merkmalen der Bewohner und deren Präventionsverhalten zu erkennen.

Von 392 überprüften Haustüren waren 21 (5%) unverschlossen, so dass ein Betreten des Hauses hier ohne jede Gewalteinwirkung und ohne klingeln zu müssen möglich war. Potentielle Einbrecher hätten über diese unverschlossenen Haustüren unbehelligt an 207 Wohnungstüren und in eine Vielzahl von Kellern und Dachböden gelangen können.

Die höchste Quote an unverschlossenen Türen wurde in Marxloh festgestellt (8%), gefolgt von Rahm (6%), Neudorf (4%) und dem Bezirk Altstadt (1%). Die höchste Quote an offenen Haustüren hatte damit der zugleich strukturschwächste Stadtteil Marxloh. Bemerkenswert war übrigens, dass die jungen Polizeibeamten, die in ziviler Kleidung auffällig von Haus zu Haus gingen, zwar von einer ganzen Reihe von Anwohnern und Passanten beobachtet, aber in zwei Stunden nur zweimal von misstrauischen Bürgern auf ihr Verhalten angesprochen und nach dem Grund ihrer Türprüfungen befragt wurden.

Im Rahmen der Untersuchung gab es noch einen unerwarteten kriminalistischen „Beifang“ in Form einer Festnahme von fünf Personen, die des Diebstahls verdächtigt wurden. Kurz vor Ende der Aktion wurde einer der beteiligten Polizeibeamten von einem rumänischen Staatsbürger angesprochen, der ihm ein neuwertiges Smartphone zum Kauf anbot. Da es sich offenbar um Diebesgut handelte, wurde der Anbieter, nachdem er sich wieder entfernte, von dem Beamten observiert. Gemeinsam mit einer zufällig vorbeifahrenden Streife der Bochumer Bereitschaftspolizei konnten der Telefonanbieter sowie vier weitere Rumänen, zu denen sich der Mann zwischenzeitlich gesellt hatte, festgesetzt werden. Nach dem Eintreffen weiterer Streifenwagen der Duisburger und Bochumer Polizei konnten die polizeibekannten Personen und deren Pkw durchsucht werden. Dabei wurde festgestellt, dass das Smartphone zur Fahndung ausgeschrieben war. Zwei rumänischen Frauen trugen zudem sogenannte Diebesschürzen unter ihren Röcken, mit denen bei gewerbsmäßigen Ladendiebstählen größere Mengen Waren aus Geschäften geschmuggelt werden.