IPK-Studie vorgestelltUntersuchung zum Thema „Übergriffe gegen Beschäftigte in Kommunalverwaltungen"

V.l.n.r.: Andreas Kohl (FHöV NRW), Ministerin Ina Scharrenbach (MHKGB NRW), Andreas Hemsing (komba gewerkschaft NRW) und Dr. Claudia Kaup (FHöV NRW). (Foto: MHKGB NRW)
V.l.n.r.: Andreas Kohl (FHöV NRW), Ministerin Ina Scharrenbach (MHKGB NRW), Andreas Hemsing (komba gewerkschaft NRW) und Dr. Claudia Kaup (FHöV NRW). (Foto: MHKGB NRW)

Eine von einer Münsteraner Forschergruppe des Instituts für Polizei- und Kriminalwissenschaften der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW erstellte Untersuchung zum Thema „Übergriffe gegen Beschäftigte in Kommunalverwaltungen" wurde am 22. Mai 2019 im nordrhein-westfälischen Landtag Kommunalministerin Ina Scharrenbach überreicht.

Die Studie wurde vom Sommer 2018 bis zum Frühjahr 2019 im Auftrag der komba gewerkschaft nrw durchgeführt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Frevel haben Dr. Claudia Kaup, Andreas Kohl und Lucia Maldinger mit den studentischen Hilfskräften Moritz Bühler und Jan Potthoff sowie gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Görisch in sechs Untersuchungskommunen in NRW wichtige Erkenntnisse zu sicherheitsrelevanten Rahmenbedingungen, zum Lagebild und zu Präventionsmöglichkeiten erarbeitet. Gefördert wurde das Projekt durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW (MHKGB NRW).

Die Untersuchung hat gezeigt, dass zum Beispiel flächendeckend eingeführte und regelmäßig angebotene Schulungen zu Kommunikations- und Deeskalationsstrategien wichtige Hilfestellungen für die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten und die Handlungssicherheit der Beschäftigten verbessern können. Auch Alarmsysteme am Schreibtisch sind ein weiterer zentraler Sicherheitsaspekt, wobei der Umgang mit Alarmsystemen einer regelmäßigen Schulung und Übung bedarf, die in den Kommunen häufig noch zu kurz kommt. „Von großer Bedeutung ist hier auch die Behandlung des Themas Sicherheit durch die Vorgesetzten in den Kommunen, die ihre Mitarbeiter motivieren und bei Gewaltvorkommnissen unterstützen müssen", so Prof. Dr. Frevel.

Ein besonderes Augenmerk wurde erstmals auf die Beschäftigten im Außendienst (unter anderem Ordnungsdienste, Soziale Arbeit) gelegt. Diese Gruppe ist besonders gefährdet, Opfer von Übergriffen zu werden, hier könnte zum Beispiel mehr Sicherheit durch eine notwendige Schutzausstattung gewährleistet werden.

Die Untersuchung ist über die komba gewerkschaft NRW (www.komba-nrw.de) erhältlich und wird ab Herbst auch als Download zur Verfügung stehen. Zugleich sollen die Ergebnisse der Untersuchung im Herbst auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Projektpartner mit den Kommunen und ihren Verbänden diskutiert werden.