DVR-Förderpreis 2019FHöV-Absolventin erhält für exzellente Thesis Auszeichnung auf Bundesebene

Foto (v.l.n.r.): Jessica Niester, Leonard Eckhoff, Tanja Nagel; dahinter DVR-Referatsleiter Kay Schulte, DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner, Prof. Dr. Rüdiger Trimpop, Dr. Torsten Kunz, Jochen Lau (Foto: Jürgen Gebhardt, DVR)
Foto (v.l.n.r.): Jessica Niester, Leonard Eckhoff, Tanja Nagel; dahinter DVR-Referatsleiter Kay Schulte, DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner, Prof. Dr. Rüdiger Trimpop, Dr. Torsten Kunz, Jochen Lau (Foto: Jürgen Gebhardt, DVR)

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) hat im Mai 2019 in Berlin den 2. Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ an Polizeikommissarin Jessica Niester, Absolventin des Studiengangs Polizei der FHöV NRW, für ihre hervorragende Bachelorarbeit verliehen.

Die von der hochkarätig besetzen Jury als bundesweit zweitbeste Bachelorarbeit bewertete Thesis ist von Frau Niester unter dem Titel „EU-weite Bußgeldvollstreckung: Abzocke oder effektive Methode zur Verkehrsunfallprävention?“ am FHöV-Studienort Münster vorgelegt worden. Damit wurde dieser Preis 2019 abermals an eine herausragende Abschlussarbeit der FHöV NRW aus Münster vergeben. Bereits 2018 erzielte Christian Niebrügge die bundesweite, mit 2.500 Euro prämierte Auszeichnung (2. Preis) für seine Bachelorarbeit „Tempo 30 als innerörtliche Regelgeschwindigkeit“.

2019 erhielt Leonard Eckhoff von der Technischen Universität Braunschweig den 1. Preis für seine Bachelorarbeit: „Der Abstand von Autos zu Fahrrädern beim Überholvorgang – Eine Feldstudie“. Der 3. Preis ging in diesem Jahr an Tanja Nagel für ihre Masterarbeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Thema: „Risikokompensation im Straßenverkehr – Eine Untersuchung zum Auftreten von Verhaltensadaptationseffekten unter Nutzung eines adaptiven Kollisionswarnsystems im realen Experimentalsetting“.

Zur an der FHöV NRW durch Frau Niester gefertigten Thesis hat die beim DVR aus Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen und Institutionen der Verkehrssicherheitsforschung und -anwendung eigens eingerichtete Jury zusammenfassend festgehalten: „Verkehrsverstöße werden in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union unterschiedlich sanktioniert. Die Arbeit stellt heraus, dass sich ihre Durchsetzung über die Grenzen der Mitgliedsländer hinweg langwierig und komplex gestaltet. Zudem sorgten die häufig erhöhten Kosten, z. B. durch den Einsatz von Inkasso-Büros bei den Bürgerinnen und Bürgern dafür, dass Bußgelder als Abzocke und nicht als verkehrssicherheitsfördernde Maßnahme wahrgenommen würden. Um dies zu ändern, plädiert Jessica Niester für eine Teilung der Bußgelder zwischen den beiden betroffenen Staaten, eine Harmonisierung der Geldbußen, den Ausschluss von Inkassobüros, eine schnelle Abwicklung der Verfahren und eine bessere Qualifizierung der Polizisten in dieser komplexen Frage.“

Wie auch der DVR anerkennt, hat Frau Niester sich mit ihrer Thesis einer sehr anspruchsvollen Aufgabe mit großem Erfolg gewidmet, die bis heute ersichtlich weder in der Literatur noch in der Rechtsprechung auch nur annähernd in einer grundsätzlichen Würdigung behandelt worden ist. Die Bachelorarbeit belegt eine erhebliche eigenständige Arbeitsleistung der Absolventin, die zugleich eine enorm hohe Herausforderung auf dem Gebiet einer äußerst sperrigen Rechtsmaterie aufweist.

Die mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Preise werden jährlich an junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen unterschiedlicher Disziplinen vergeben, die sich mit Unfallforschung und der Analyse von Unfallursachen im Bereich der Verkehrssicherheit befassen. Bewerben um den Förderpreis können sich die Absolventinnen und Absolventen eines Master-, Bachelor-, Diplom- oder Magisterstudiengangs aus allen Bundesländern mit brillanten Abschlussarbeiten.

Der Förderpreis geht aus dem von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) 1993 ins Leben gerufenen Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ hervor. Die Aufgabe wurde anschließend von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) an den DVR übertragen. Ziel ist es, aus den Abschlussarbeiten wertvolle Erkenntnisse und Impulse für die Verkehrssicherheitsarbeit der Zukunft zu gewinnen. Aus den Forschungsansätzen und Ergebnissen der bisher ausgezeichneten Abschlussarbeiten konnten bislang wertvolle Erkenntnisse für die Rechtspolitik und -praxis sowie für Programme, Trainings und weitere Angebote zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gewonnen werden.