Interview zur Corona-Lage„Unser Ziel ist eine frühzeitige Öffnungsperspektive.“

HSPV-Präsident Martin Bornträger
HSPV-Präsident Martin Bornträger

Präsident Martin Bornträger über die Verlängerung der Online-Lehre an der HSPV NRW

  • Die Hochschulleitung hat entschieden, die Online-Lehre bis zu einer geplanten Öffnung am 14. März fortzuführen. Warum?

    Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen und es war ein schwieriger Abwägungsprozess, denn die Präsenzlehre gehört einfach zur DNA unserer Hochschule. Aber leider lässt die momentane Lage derzeit noch keine Rückkehr in die Präsenzlehre zu. Wir erleben bundesweit 250.000 Neuinfektionen täglich. Die Inzidenz in NRW liegt stabil bei über 1.400. Auch an der HSPV haben wir mit rund 200 aktiven Erkrankungen immer noch ein hohes Niveau.

    Vor diesem Hintergrund – aber vor allem, weil sich die überwiegende Mehrheit unserer Studierenden bei einer Blitzumfrage dafür ausgesprochen hat – haben wir uns dazu entschieden, noch einmal für vier Wochen in der Online-Lehre zu verbleiben. Aber diesmal mit einer klaren Öffnungsperspektive!

     
  • Was macht Sie zuversichtlich, dass die Lage Mitte März Präsenzlehre zulässt?

    Es ist davon auszugehen, dass sich das Infektionsgeschehen bis dahin erheblich verbessern wird. Das war zum einen in den letzten beiden Jahren im Frühling auch so, zum anderen wird der Höhepunkt der Infektionen – auch nach aktueller Einschätzung der Wissenschaft – für Mitte bis Ende Februar erwartet.

    Zudem ist die Online-Lehre zwar eine gute Alternative, aber eben nicht auf Dauer, denn online zu lernen und zu lehren, ist ermüdend. Studierende und Lehrende wollen perspektivisch nicht mehr auf den Bildschirm mit kleinen Videokonferenz-Kacheln gucken. Nicht zuletzt ist es für einige Module von sehr hoher Bedeutung, dass diese – sobald es irgendwie möglich ist – in Präsenz gelehrt werden, um einen echten Mehrwert zu haben.

    Daher war es unser Ziel, frühzeitig eine verlässliche Öffnungsperspektive in den Blick zu nehmen. Mitte März erscheint uns dafür ein geeigneter Zeitpunkt.


     
  • Soll es dann gleich wieder in Vollpräsenz losgehen?

    Wir denken, dass eine Rückkehr in Vollpräsenz grundsätzlich möglich und gut machbar ist, so wie es bis Weihnachten ja auch der Fall war. Denn wir sollten nicht vergessen: unsere Hochschule verfügt über eine sehr hohe Schutzklasse und eine hohe Impfquote. Außerdem gilt nach wie vor die 3G-Regel.

    Ein Zeichen dafür, dass unsere Schutzmaßnahmen greifen, ist, dass es an unserer Hochschule bisher kein nachweisbares Infektionsgeschehen gab. Studierende haben sich nicht an der HSPV angesteckt! Dies geschah überwiegend im privaten Umfeld.

    Die genauen Details, wie es künftig weitergeht, werden wir jetzt erarbeiten und dann alle Hochschulangehörigen rechtzeitig darüber informieren.


     
  • Es wird im Moment viel von „Eigenverantwortung“ gesprochen in Zusammenhang mit Corona. Was bedeutet das für die HSPV?

    Das bedeutet, dass wir alle gemeinsam mit der Situation nach wie vor verantwortlich umgehen müssen, um uns – und andere – vor einer Infektion zu schützen. Auch wenn das nach fast zwei Jahren Pandemie schwerfällt und man der Situation vielleicht überdrüssig ist.

    Das bedeutet aber auch, dass wir – wenn wir uns infiziert haben – dem Corona-Fallmanagement der HSPV umgehend Bescheid geben, selbstständig unsere Kontaktpersonen informieren und uns sofort in häusliche Isolation begeben.