Bürger-Universität 2017Dokumentation der Veranstaltung

Bürger-Universität 2017 der FHöV NRW am Studienort Dortmund
Bürger-Universität 2017 der FHöV NRW am Studienort Dortmund

Dokumentation der Veranstaltung

Die Bürger-Universität der FHöV NRW fand in diesem Jahr am 17. Mai 2017 am Studienort Dortmund statt und beschäftigte sich vor allem mit Lkw-Unfällen auf deutschen Straßen.

1. Begrüßung und Themeneinführung

In seiner Begrüßungsrede wies Regierungsdirektor Hans Heinrich Schulte darauf hin, dass die Bürger-Universität der FHöV NRW nunmehr zum dritten Mal durchgeführt werde und sich als ein Medium der Öffentlichkeitsarbeit der FHöV NRW deutlich etabliert und bewährt habe. Er dankte insbesondere den Studierenden der Einstellungsjahrgänge 2014 und 2015 für die Präsentation ihrer Studien- und Diskussionsbeiträge, den externen Referenten aus der Privatwirtschaft sowie dem Polizeipräsidium Münster für deren Mitwirkung an der diesjährigen Veranstaltung.

Im Anschluss daran erläuterte der Veranstaltungsleiter Guido Kissmann, dass die Veranstaltungsbeiträge auf den Ergebnissen erfolgreich abgeschlossener Pro-, Haupt- und Oberseminare sowie auf laufenden Thesisarbeiten basieren. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit einer regelmäßigen Kommunikation der FHöV NRW mit der Öffentlichkeit, worin er maßgeblich einen Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis sehe.

Durch eine studentische Videoproduktion erfolgte anschließend eine thematische Einführung.

Abb. 1: Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürger-Universität 2017 der FHöV NRW in Dortmund.(Foto: M. Lauterbach 2017)
Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürger-Universität 2017 der FHöV NRW in Dortmund

2. LKW-Unfälle auf deutschen Autobahnen:

 (KA Pufahl, KA Ruppel, beide EJ 2015)

Lkw-Unfälle sind nicht nur auf den Autobahnen, sondern auch außerhalb davon zu betrachten. Zwingend sind bei Lkw-Fahrern und Polizisten Kenntnisse über die Ladungssicherung notwendig. Polizeiliche Fortbildungsmaßnahmen werden dringend für erforderlich erachtet, insbesondere bei den Tutorinnen und Tutoren der Praktikumsbehörden. Weitere Informationen zur Ladungssicherung sind unter anderem über den Königsberger Ladungssicherungskreis e.V. verfügbar.

3. Black Spot Mirror:

Abb. 2: Oben: Momentaufnahmen zum Vortrag des Black Spot Mirror. Unten: KA‘in Schätze und PHK Lentfort, Verkehrssicherheitsberater des PP Münster. (Fotos: M. Lauterbach 2017)
Oben: Momentaufnahmen zum Vortrag des Black Spot Mirror. Unten: KA‘in Schätze und PHK Lentfort, Verkehrssicherheitsberater des PP Münster.

 (KA‘in Schätze, EJ 2015, PHK Lentfort, PP Münster)

Bei den schwachen Verkehrsteilnehmern werden insbesondere Wissensdefizite bei den Radfahrenden festgestellt. Radfahrtrainings werden zwar in den Grundschulen, nicht aber bei anderen Zielgruppen, wie bei jungen Verkehrsteilnehmenden, durchgeführt. Einzelheiten zu polizeilichen Erfahrungen des Black Spot Mirror sind über PHK Lentfort, PP Münster, in Erfahrung zu bringen. Allgemeines interaktives Informationsmaterial zur Verkehrssicherheit ist darüber hinaus beim VMS Verlag der Deutschen Verkehrswacht erhältlich.

4. Güterverkehrsunfälle:

 (KA‘in Nitsche, KA Cotadimos, beide EJ 2015, Herr Tschirner, Lkw-Fahrtrainer)

Viele Menschen sind sich der Gefahrenquellen eines Lkw im öffentlichen Straßenverkehr nicht bewusst. Hierzu zählen insbesondere Radfahrende als schwache Verkehrsteilnehmer. Eine praktizierte Präventionsmöglichkeit der Praxis, ein mobiler Spiegeleinstellplatz, wird durch den Leiter eines großen regionalen Fuhrparks der Privatwirtschaft auf dem Parkplatz des Studienortes Dortmund präsentiert (siehe dazu auch die nachfolgende Fotodokumentation). Hier konnten die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung die eingeschränkte Sicht von Lkw-Fahrenden unter Realbedingungen erproben.

Abb. 3:  KA‘in Nitsche und KA Cotadimos zum Vortrag Güterverkehrsunfälle mit Präsentation eines mobilen Spiegeleinstellplatzes, moderiert durch Dieter Tschirner, Lkw-Fahrtrainer.(Fotos: M. Lauterbach 2017)
KA‘in Nitsche und KA Cotadimos zum Vortrag Güterverkehrsunfälle mit Präsentation eines mobilen Spiegeleinstellplatzes, moderiert durch Dieter Tschirner, Lkw-Fahrtrainer.(Fotos: M. Lauterbach
Abb. 4: Perspektiven eines Lkw-Fahrers aus der Fahrerkabine auf die ausgelegten Planen desmobilen Spiegeleinstellplatzes. (Fotos: M. Lauterbach 2017)
Perspektiven eines Lkw-Fahrers aus der Fahrerkabine auf die ausgelegten Planen desmobilen Spiegeleinstellplatzes.

Nach der Außenveranstaltung mit anschließender Kaffeepause wurden im zweiten Teil der Veranstaltung die aktuellen Forschungsstände von drei laufenden Thesisarbeiten präsentiert.

Abb. 5:  Einzelne Diskussionsgruppen bei strahlendem Sonnenschein während einer kurzenPause. (Fotos: M. Lauterbach 2017)
Einzelne Diskussionsgruppen bei strahlendem Sonnenschein während einer kurzenPause.

5. Unternehmerische Halterverantwortung bei der Güterbeförderung:

(KA Drews, EJ 2014)

Kraftfahrzeuge bis 3,5 t zGM sind eine problematische Klasse, die regelmäßig durch die Polizei kontrolliert werden. Hierzu zählen beispielsweise Postdienstleister. Dabei wurde festgestellt, dass oftmals keine Tageskontrollblätter geführt werden. Eine gesetzlich vorgeschriebene Ladungssicherung ist so gut wie nicht existent. So wurden in einer Präsidialbehörde des Ruhrgebiets in einer Woche etwa 85 Anzeigen geschrieben. Die Gerichte machen aus den wenigen Sachen, die sie bekommen, noch viel zu wenig. Zweifelsohne herrscht hier ein Vollzugsdefizit. „Der Schuh drückt hier ordentlich!“

6. Begleitetes Fahren von Lkw-Fahranfängern:

(KA Gieseke, EJ 2014)

Sowohl aus dem Kreis anwesender Fahrlehrerinnen und -lehrer als auch von Polizeibeamtinnen und -beamten wird konstatiert, dass niemand nach einem gerade erworbenen Führerschein „diesen Job ordentlich machen kann.“ In der Regel müssen nach dem Führerscheinerwerb mindestens drei Monate bis zu einer ausreichenden Einsatzfähigkeit eingeplant werden. „Nur Kilometerleistungen bringen die Erfahrung. […] Letztendlich geht es um Geld!“ Für Kleinbetriebe ist das begleitete Fahren von Lkw-Fahranfängern nicht finanzierbar. Einzelne qualitäts- und verkehrssicherheitsorientierte Großunternehmen hingegen praktizieren diesen Ansatz aktuell mit Erfolg! Schließlich kann ein Unternehmer (= Halter) einen Fahrer nur einsetzen, wenn sicher ist, dass dieser „das Geschäft auch beherrscht.“ Hinsichtlich des diskutierten Beitrages gibt es also (fern von gesetzlichen Regelungen) eine Menge guter Möglichkeiten, die Verkehrssicherheit auf unternehmerischer Seite zu erhöhen.

7. Möglichkeiten des unterstützenden Drohneneinsatzes bei der polizeilichen Verkehrs-Unfallaufnahme zur Strafverfolgung:

Abb. 6: KA Drews, KA Selbstaedt und KA Gieseke bei ihren Vorträgen mit Momentaufnahmen von Teilnehmen-denwährend der Bürger-Universität 2017. (Fotos: M. Lauterbach 2017)
KA Drews, KA Selbstaedt und KA Gieseke bei ihren Vorträgen mit Momentaufnahmen von Teilnehmen-denwährend der Bürger-Universität 2017.

 (KA Selbstaedt, EJ 2014)

„Wir arbeiten mit einem Sachverständigen zusammen. Die Drohne hat 1.200 Euro gekostet. Mit Equipment kommt man auf maximal 2.000 Euro. Wir sollten polizeiintern die Kosten für die Anschaffung von Hochstativen halbieren und dafür Drohnen anschaffen. Polizei NRW – professionell! Jeder, der einmal einen Massenunfall aufgenommen hat, der würde sich über jede Drohne freuen. […] Ich habe auch keinen gehört, der gesagt hat: Schwachsinn!“ Dieser Beitrag erntet, auch nach der Veranstaltung, anhaltend eine sehr große polizei-interne Resonanz.

 Neue Technologie: Berliner Polizei setzt immer häufiger auf Drohnen. In: Berliner Morgenpost vom 01.05.2016.

8. Ausblick auf mögliche Themen der Bürger-Uni der FHöV NRW im Mai 2018

  • Fahrlehrer- und Fahrtrainer 2025 (unter Einbeziehen fahrerlaubnisrechtlicher Änderungserfordernisse)
  • Digitale Spuren in Kraftfahrzeugen
  • Verkehrsunfallrekonstruktion durch 3D-Scanner
  • Toter Winkel aus der Sicht schwächerer Verkehrsteilnehmer
  • VSA mit Flüchtlingen und Migranten
  • Forschungsanregungen aus dem Kreis der Besucherinnen und Besucher der aktuellen Bürger-Uni beziehungsweise der Leserinnen und Leser dieser Internetveröffentlichung

Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle ausdrücklich KA‘in Rox (EJ 2014) für die Veranstaltungsdokumentation und KA Lauterbach (EJ 2015) für die professionelle Fotodokumentation gesagt.

Die gesamte Veranstaltungsdokumentation (inklusive Fotos) sowie Präsentationen und Tischvorlagen zu den einzelnen Vorträgen sind untenstehend als PDF-Dateien abrufbar.