Miteinander füreinander Zivilgesellschaft in Nordrhein-Westfalen

Politikexperten beschreiben Bedeutung der Zivilgesellschaft in dem Buch "Miteinander füreinander - Zivilgesellschaft in Nordrhein-Westfalen"

Das Land Nordrhein-Westfalen wird dieses Jahr 75 Jahre alt – Zeit für eine kritische Würdigung der Zivilgesellschaft im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands. Nordrhein-Westfalen verfügt über eine aktive und vielfältige Zivilgesellschaft, die für Land und Kommunen eine große Bedeutung hat: Bürgerinnen und Bürger sind in mehr als 120.000 Vereinen zusammengeschlossen, erbringen ehrenamtlich Dienst an Dritten oder befördern aktiv die Integration vor Ort. Zudem erfüllt die Zivilgesellschaft eine wichtige Wächterfunktion: Durch Protest können Bürgerinnen und Bürger auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen und staatliches Handeln öffentlich kritisieren.

Prof.‘in Dr. Andrea Walter (HSPV NRW) und Privatdozent Dr. Matthias Freise (WWU Münster) zeichnen in ihrem Buch „Miteinander füreinander“ einen Überblick über die Handlungsfelder der Zivilgesellschaft. Den besonderen NRW-Bezug stellen die Autoren dadurch her, dass sie Entwicklungen und Funktionen anhand von über 60 Praxisbeispielen aus allen Regionen des Landes und ausgewählten Sonderauswertungen illustrieren.

Ob das Ruhrgebiet mit seinen traditionsreichen Bergmannchören, Taubenzuchtvereinen und Fußballfanclubs, das Münsterland als Region der Pferdezucht- und Reitvereine sowie als Wiege der Bürgerbusbewegung oder das Rheinland als Hochburg des Karnevals und einer weitverzweigten katholischen Vereinslandschaft – auch die besonderen zivilgesellschaftlichen Traditionen Nordrhein-Westfalens werden erläutert.

Zu einer kritischen Würdigung gehört es auch, besorgniserregende Beobachtungen nicht außer acht zu lassen: So skizzieren die Autoren zudem Entwicklungen, die die Zivilgesellschaft aktuell unter Druck setzen, wie rückläufige öffentliche Mittel, zunehmende Bürokratie oder offene Fragen beim Gemeinnützigkeitsrecht. Und auch die dunklen Facetten der Zivilgesellschaft, wie das Erstarken antidemokratischer Vereinigungen und populistisches Verhalten in Organisationen sowie daraus resultierende Gefahren für die Demokratie werden aufgezeigt.

Den NRW-Bezug stellen Dr. Matthias Freise und Dr. Andrea Walter anhand von vielen Praxisbeispielen und Sonderauswertungen her.

Im Ausblick formulieren die Autoren Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftliche Organisationen. Gilt es doch gerade im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Zivilgesellschaft ihren Rollen und gesellschaftlichen Aufgaben weiterhin nachkommen kann.

Das Buch richtet sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger, Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Verwaltung und organisierter Zivilgesellschaft sowie an Studierende der Sozialwissenschaften. 

Das Werk ist ab sofort im Aschendorff-Verlag erhältlich:

Freise, Matthias; Walter, Andrea (Hg.): Miteinander Füreinander - Zivilgesellschaft in Nordrhein-Westfalen.
Aschendorff: Münster. ISBN: 978-3-402-24668-9.