Soziale RoboterInnovationspotenzial für Verwaltungen?
5. Symposium für E-Government und Digitalisierung zum Thema KI und soziale Roboter in Verwaltungen
Das 5. Symposium für E-Government und Digitalisierung widmete sich dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) und soziale Robotik als die Zukunft von Verwaltungen. Die Veranstaltung richtete sich an das Fachpublikum und an die Studierenden aus dem Bereich Kommunalverwaltung am HSPV-Studienort Gelsenkirchen / Herne. Am 5. November 2024 konnten sich rund 180 Nachwuchskräfte in den Räumlichkeiten der Zentralverwaltung vielfältig über die Thematik informieren – und darüber hinaus sogar live erleben. Neben den Vorträgen der eingeladenen Expertinnen und Experten, bot Gast „Navel“ (ein in 2023 auf den Markt gebrachter sozialer Roboter in humanoider Gestalt) einen Eindruck in die technologischen Möglichkeiten von heute. Initiiert und moderiert wurde das Symposium von Prof. Dr. Andreas Gourmelon, Barbara Hinse (hauptamtlich Lehrende) und Esther Herfurth (wissenschaftliche Mitarbeiterin).
Die Veranstaltung stand im thematischen Kontext der Personalnot im öffentlichen Sektor, die durch gegenwärtige Entwicklungen wie den Fachkräftemangel und die anstehenden Pensionierungswellen der Babyboomer-Generation verstärkt wird. Diese Entwicklungen verlangen nach innovativen Bewältigungsstrategien seitens der Verwaltungen, um den Anforderungen aus einer diversen Gesellschaft an bedarfs- und diversitätsgerechten Dienstleistungen zu genügen. Zweifelsohne müssen dabei KI-Technologien berücksichtigt werden, die als „Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“ zunehmend an Relevanz gewinnen.
In diesem Kontext bieten Roboter mit sozial-interaktiven Fähigkeiten vielversprechende Potenziale. Soziale Roboter werden explizit für die Interaktion mit Menschen entwickelt und sind dabei in der Lage, menschenähnliches Verhalten zu simulieren. Der Einsatz von KI befähigt sie inzwischen dazu, die Emotionen des Gegenübers zu erkennen und sich mit Gestik und Mimik der Interaktion anzupassen. Ihr Einsatz ist darauf ausgerichtet, soziale Aufgaben zu übernehmen, wodurch die Beschäftigten beispielsweise in Kommunalverwaltungen von Routinetätigkeiten entlastet werden und sich komplexeren Aufgaben widmen können.
Das Ziel des Symposiums lag darin, die Studierenden über aktuelle Trends und technologische Möglichkeiten (im Verwaltungskontext) zu informieren. Die Vorträge und die aktive Beteiligung an der Diskussion sollten sie für eine Mitgestaltung der Techniktransformation bei ihrem späteren Einsatz in der Kommunalverwaltung motivieren.
Vorträge
Zu Beginn übernahm Prof. Dr. Andreas Gourmelon die Begrüßung und teilte sich dabei das Wort mit „Navel“. Nach einer Einführung in die Thematik stellte er kurz das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt „RuhrBots“ vor, was den bedarfs- und diversitätsgerechten Einsatz sozialer Roboter in Verwaltungen erforscht und an dem die HSPV NRW als Forschungspartner beteiligt ist. Insgesamt drei der vier Referentinnen und Referenten gehören dem Projektteam an, deren Expertise durch die praktischen Erfahrungen von Dr. Athanasios Karafillidis, dem KI-Manager der Stadt Dortmund, ergänzt werden konnte.
Während der Vorträge hatten die Studierenden die Möglichkeit, in einem Online-Chat Fragen an die Expertinnen und Experten zu formulieren, die anschließend im Plenum diskutiert wurden.
Ein großer Dank geht an die Referentinnen und Referenten, die technische Unterstützung durch Emily Rudolf (Fraunhofer IMS), die Kolleginnen und Kollegen aus der Zentralverwaltung sowie die Lehrbeauftragten des Fachbereichs E-Government an der HSPV NRW. Durch ihre Unterstützung ist das Symposium ein voller Erfolg geworden!