13. Symposium für PersonalmanagementEinblicke in die Zukunft der Personalauswahl

Prof. Dr. Andreas Gourmelon (links) diskutiert mit Christian Greb von der Firma Precire. (Foto: Peter Lück)
Prof. Dr. Andreas Gourmelon (links) diskutiert mit Christian Greb von der Firma Precire. (Foto: Peter Lück)

Das 13. Symposium für Personalmanagement im öffentlichen Sektor fand am 21. November 2018 in den Räumen des Studieninstituts Ruhr am Königswall in Dortmund statt.

Die Veranstaltung wurde von 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht. Thema des Symposiums waren neue Erkenntnisse und Methoden der Eignungsdiagnostik/Personalauswahl. Die wissenschaftliche Leitung und Moderation hatte Prof. Dr. Andreas Gourmelon inne. Bei der Planung und Organisation des Symposiums kooperierte die FHöV NRW mit dem Studieninstitut Ruhr. Die Durchführung der Veranstaltung wurde durch Mittel des Forschungszentrums Personal und Management gefördert.

Prof. Dr. Christof Muthers während seines Vortrags. (Foto: Peter Lück)

Prof. Dr. Andreas Gourmelon stellte zu Beginn wesentliche Elemente einer erfolgreichen Personalauswahl vor. Er verwies dabei auf praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse. Anschließend hielt Reinhard Mokros, Präsident der FHöV NRW, ein Grußwort. Dr. Sabine Seidel, Direktorin des Studieninstituts Ruhr, berichtete über die Zusammenarbeit von Ruhrgebietsstädten bei der Auswahl von Nachwuchskräften.

Prof. Dr. Malte Schophaus, FHöV NRW, erläuterte Zukunftstrends und stellte dar, welche Auswirkungen diese vermutlich auf die Beschäftigten in den Kommunalverwaltungen haben werden. Seine Vermutungen stützte er auf erste Erkenntnisse einer wissenschaftlichen Studie, die er gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Winschuh und Prof. Dr. Andreas Gourmelon durchführt.

Neueste Erkenntnisse zu Vorauswahlprozessen stellte Prof. Dr. Uwe P. Kanning von der Hochschule Osnabrück dar. Er fesselte das Publikum, indem er humorvoll eine Reihe von Vorurteilen und Mythen von Personalern widerlegte. So stellte der Eignungsdiagnostiker beispielsweise heraus, dass Kommafehler im Bewerbungsanschreiben keine validen Rückschlüsse auf die Gewissenhaftigkeit der Bewerbenden ermöglichen.

Mit der Identifizierung von Führungspotenzialen befasste sich Dr. Christian Reiß. Der Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen stellte zukünftige Anforderungen an Führungskräfte dar und sprach sich für einen kritischen Umgang mit neuartigen Verfahren der Personalauswahl aus.

Thorsten Teubert, Leiter des Personalmanagements der Stadt Essen, erläuterte die Personalsituation seiner Stadtverwaltung. Dabei ging er auch auf die zunehmende Konkurrenz bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften ein. Des Weiteren berichtete er über Erfahrungen mit dem neuartigen Vorauswahlinstrument der „zeitversetzten Videointerviews".

Viele Nachfragen und Diskussionsbeiträge gab es beim Vortrag von Christian Greb, Mitbegründer der Firma Precire. Das Unternehmen bietet KI-gestützte Software an, mit der (nach Christian Greb) die Sprache von Bewerbenden automatisiert analysiert werden kann, woraus Rückschlüsse auf die Persönlichkeit möglich sind.

Dominik Schwarzinger, Autor des Persönlichkeitstests TOP, erläuterte die dunklen Seiten der Persönlichkeit. Er zeigte auf, wie sich Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie in der Arbeitswelt auswirken. Zudem erläuterte Herr Schwarzinger Möglichkeiten, die dunklen Seiten der Bewerbenden im Rahmen der Personalauswahl zu erkennen.

Prof. Dr. Christof Muthers von der FHöV NRW konfrontierte das Publikum mit den Realitäten des Datenschutzes. Der Fachmann lotste das Publikum geschickt durch das Gewirr von DSGVO, Bundes- und Landesdatenschutzrecht. Einige Besorgnisse konnte Prof. Dr. Muthers lindern.

Die Vorträge der Referentinnen und Referenten sind – wie üblich beim Symposium für Personalmanagement der FHöV NRW – in einem Tagungsband dokumentiert (Gourmelon, Andreas (2018): Personalauswahl – ein Blick in die Zukunft. Heidelberg: Rehm Verlag. ISBN 978-3-8073-2661-0).