Kritik der Macht der öffentlichen Verwaltung Tagung des Instituts für Geschichte und Ethik

Am 6. März 2020 findet an der Abteilung Duisburg eine Veranstaltung des Instituts für Geschichte und Ethik der öffentlichen Verwaltung (IGE) statt
- HSPV NRW Abteilung Duisburg
Albert-Hahn-Str. 45
47169 Duisburg - Veranstaltungsraum: Aula
Die Tagung zum Forschungsprojekt "Kritik der Macht der öffentlichen Verwaltung“ hat zum Ziel, verschiedene Dimensionen des Themas zu differenzieren und einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Die Ausgangsthese liegt in der Annahme, dass sich ein Verständnis der Macht der öffentlichen Verwaltung nicht allein auf die Befugnisse beschränkt, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgestattet sind. Es soll deshalb diskutiert werden, inwiefern auch soziale und kulturelle Faktoren mit einfließen und wie sich dies in den Entscheidungsprozessen zeigt.
Die Beiträge stammen sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis. So werden verschiedene ethische Konzepte und Kritiken von sozialer und kultureller Macht in Beziehung zu rechtlichen Regelungen und Erfahrungen mit der Macht der öffentlichen Verwaltung gesetzt. Ein besonderer Fokus wird zum einen auf das Phänomen der Migration unter Berücksichtigung der Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten im Umgang mit staatlichen Behörden gelegt. Zum anderen sollen die Phänomene Armut und soziale Teilhabe sowie die daraus hervorgehende Angewiesenheit auf Entscheidungen und Leistungen von Behörden analysiert werden.
Ein drittes Phänomen, das in diesem Projekt behandelt wird, fokussiert die Perspektive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung hinsichtlich ihrer Möglichkeiten der Selbstkontrolle zur Verhinderung von Machtmissbrauch sowie gesellschaftliche Kritik in ihren sozialen und kulturellen Dimensionen.
Die Tagung richtet sich an Interessierte aus Wissenschaft und Praxis und vor allem an Studierende.
Anmeldung und weitere Informationen:
Programm
1. Panel: Migration und Antidiskriminierung
- 09:30 Uhr
Einleitung
- 09:45 Uhr
Die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten im Umgang mit Diskriminierung und die Rolle der öffentlichen Verwaltung
Beitrag aus der Praxis: Birgit Miemitz - Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund
- 10:15 Uhr
Gedanken zu einer "Philosophie der Migration"
Beitrag aus der Theorie: Prof. Dr. Frauke Kurbacher - Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
Thesen zu einer Ethik der Migrationsverwaltung
Beitrag aus der Theorie: Prof. Dr. Tobias Trappe - Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
- 10:45 Uhr
Diskussion
- 11:15 Uhr
Pause
2. Panel: Armut und soziale Teilhabe
- 11:30 Uhr
Einleitung
- 11:45 Uhr
Verantwortungsvoller Umgang der öffentlichen Verwaltung mit bedürftigen und verletzlichen Menschen in Armut
Beitrag aus der Praxis: Kay Utermark – Jobcenter Dortmund
- 12:15 Uhr
Die Würde der Armen und die Verantwortung der Verwaltung
Beitrag aus der Theorie: Prof. Dr. Christian Neuhäuser – Institut für Philosophie und Politikwissenschaft der TU Dortmund
- 12:45 Uhr
Diskussion
- 13:15 Uhr
Mittagspause
3. Panel: Kritik und Instrumente der Selbstkontrolle der öffentlichen Verwaltung
- 14:00 Uhr
Einführung
- 14:15 Uhr
Praktische Bedingungen und Möglichkeiten der Selbstkontrolle in der öffentlichen Verwaltung – Remonstrationen, Whistleblowing, Disziplinarrecht
Beitrag aus der Praxis: Dr. Jörg Michael Günther – Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW
- 14:45 Uhr
Wider die staatliche Willkür – Über die Pflichten von Menschenrechtsprofessionen
Beitrag aus der Theorie: Prof. Dr. Arnd Pollmann – Professur für Ethik und Sozialphilosophie der Alice Salomon Hochschule Berlin
- 15:15 Uhr
Abschlussdiskussion