Zwischen Empathie und Verwaltungsakt: Aufgaben und Anforderungen an Verwaltungsbeschäftigte in der Gewaltopferentschädigung.

Franzke, Bettina & Mieseler, Sina (2022). Zwischen Empathie und Verwaltungsakt: Aufgaben und Anforderungen an Verwaltungsbeschäftigte in der Gewaltopferentschädigung. Der Öffentliche Dienst, 06/2022 sowie 07/2022, S. 129-134 (Heft 6) bzw. S. 153-155 (Heft 7/8).

Jahr(gang):2022

(Erst-)Autor:
(Co-)Autoren:
  • Sina Mieseler

Name der Zeitschrift:Der Öffentliche Dienst

Heft/Ausgabe:06/2022 und 07/2022

Seiten von-bis:S. 129-134 (Heft 6) bzw. S. 153-155 (Heft 7/8)

Beschreibung: Beschäftigte in der Opferentschädigung prüfen und gewähren u. a. Leistungsansprüche von Gewaltopfern. Untersucht wurden die Zugänge zu diesem Arbeitsfeld, die bei den Tätigkeiten auftretenden Gefühle sowie das Emotionsmanagement der Beschäftigten. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Befragten eine Ausbildung im Verwaltungsbereich durchliefen und eine Tätigkeit in der Gewaltopferentschädigung bewusst anstrebten. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter werden mit zahlreichen Emotionen seitens der Antragstellenden konfrontiert. Gleichzeitig erleben sie beim Aktenstudium und in den Gesprächen mit Antragstellenden auch selbst Gefühle. Als besonders belastend werden Schilderungen und Bilder von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch wahrgenommen. Im Kontakt mit den Antragstellenden zeigen die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter Anteilnahme. Sie tun dies in der Absicht, einen für die Sachbearbeitung förderlichen Kontakt mit den Antragstellenden aufzubauen. Das eigene Gefühlsmanagement ist durch Rationalisierung bzw. Distanzierung gekennzeichnet. Ferner werden Erlebnisse im kollegialen Austausch verarbeitet. Bei der Polizei und in sozialen Berufen übliche Angebote, um schwierige und belastende Erlebnisse aufzuarbeiten, existierten im untersuchten Sachgebiet zum Forschungszeitpunkt nicht.