Berufs- und Sorgearbeit in Familien und Partnerschaften – Rollenvorstellungen von Verwaltungsbeschäftigten.

Franzke, Bettina & Plum, Lena (2020). Berufs- und Sorgearbeit in Familien und Partnerschaften – Rollenvorstellungen von Verwaltungsbeschäftigten. Der Öffentliche Dienst, Heft 5/2020, 109-116.

Jahr(gang):2020

(Erst-)Autor:
(Co-)Autoren:
  • Lena Plum

Name der Zeitschrift:Der Öffentliche Dienst

Heft/Ausgabe:572020

Seiten von-bis:109-116

Beschreibung: Stereotype Rollenvorstellungen und traditionelle Lebensformen, bei denen Frauen sich vermehrt in der Familie und Männer stärker im Beruf engagieren, sind weiterhin verbreitet. In einem quasi-experimentellen Design mit 422 Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern wurde untersucht, inwieweit geschlechterbezogene Wert- und Rollenvorstellungen in Entscheidungen zur Aufteilung von Berufs- und Sorgearbeit in Familien einfließen. Die Befragten schätzten hierzu drei Fallszenarien ein, in denen u. a. die Verdienst- und Aufstiegsperspektiven von Mutter bzw. Vater, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten und das persönliche Bedürfnis, sich in die Familienarbeit aktiv einzubringen, variiert wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass monetäre Überlegungen in den Entscheidungen zur Aufteilung von Berufs- und Sorgearbeit überwiegen und eine Traditionalisierung von Rollen in Kauf genommen wird, wenn sich für den Mann die Chance auf einen Mehrverdienst bietet. Auf Wünsche eines Vaters, sich stärker in die Familienarbeit einzubringen, nimmt ein Teil der Befragten keine Rücksicht. Der Mutter wird in dieser Konstellation eine Teilzeittätigkeit zugeschrieben. Bei einem Mehrverdienst der Frau gehen die Auffassungen der Verwaltungsbeschäftigten auseinander. Gestaltet sich die Kinderbetreuung schwierig, spricht sich eine Mehrheit für eine Lebensform aus, bei der Mütter (und teilweise auch Väter) ihren Erwerbsumfang reduzieren.