Residentielle Segregation und Kriminalität in deutschen Städten

Das Projekt befasst sich mit sozialräumlichen Entstehungsbedingungen von Kriminalität in (Groß-)Städten in Deutschland. Vor dem Hintergrund der Diagnose einer "Krise der Städte" und dem Öffnen der sozialen Schere in Deutschland geht das Projekt der Frage nach, welche Formen der residentiellen Segregation unter Berücksichtigung weiterer sozialräumlicher Entstehungsbedingungen von Kriminalität, wie sozialer Desorganisation und Gelegenheitsstrukturen, die unterschiedliche Kriminalitätsbelastung von Städten in Deutschland erklären können. Dabei werden neben der sozialen auch die ethnische und biographische Segregation einbezogen.

Für die Erklärung von Kriminalitätsraten im städtischen Raum ist das Ausmaß der residentiellen Segregation zum einen von Bedeutung, da diese auf den Zusammenhang zwischen sozialer Benachteiligung in Wohngebieten und der räumlichen Konzentration von Kriminalität verweist. Zum anderen liegen Hinweise darauf vor, dass residentielle Segregation die gesamtstädtische soziale Struktur und deren Regulierungsprozesse beeinflusst und diese mit Kriminalitätsraten ganzer städtischer Räume in Beziehung stehen.

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird ein Datensatz auf der Ebene von (Groß-)Städten in Deutschland aufgebaut, um auf dieser Datengrundlage Aggregatdatenanalysen durchzuführen. Die Analyseebene stellen somit (Groß-)Städte als räumliche Einheit dar, so dass zum Beispiel der Zusammenhang zwischen der sozialen Segregation der Städte mit deren Kriminalitätsrate analysiert werden kann. Demnach wird untersucht, inwiefern sich Eigenschaften des räumlichen Kontextes auf die Kriminalitätsrate auswirken.

Die Ergebnisse ermöglichen nicht nur Einsichten in die räumlichen Entstehungsbedingungen von Kriminalität im städtischen Raum, sondern bieten zugleich eine allgemeine Grundlage für die Entwicklung von Präventionsstrategien auf städtischer (kommunaler) Ebene.