Quantitative Analysen der kommunalen Finanzwirtschaft

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Operational Research als Forschungsdisziplin an der Schnittstelle von Wirtschaftswissenschaften, angewandter Mathematik und Informatik hat die Entwicklung und Anwendung mathematischer Modelle zur Entscheidungsunterstützung und -findung zum Gegenstand. Solcher Modelle bedarf es auch im Bereich der kommunalen Finanzwirtschaft, um insbesondere analysieren zu können,
 

  1. ob haushaltsrechtliche Gesetzesänderungen tatsächlich die Wirkungen entfalten, die der Gesetzgeber damit beabsichtigt,
     
  2. welche Verhaltensweisen für kommunale Entscheidungsträger im Rahmen der haushaltsrechtlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der kommunalwirtschaftlichen Ziele optimal sind und
     
  3. wie gesetzliche Vorgaben zur Bewertung von Vermögen und Schulden, Planung unsicherer Ereignisse in der Zukunft etc. bestmöglich, d. h. so realitätsgetreu wie möglich, umgesetzt werden können.


Im Gegensatz zu qualitativen Analysen, die in den ersten beiden Fällen lediglich unscharfe Tendenzaussagen zulassen und im dritten Fall bei bestimmten Anwendungsgegenständen (z.B. der Bewertung von Finanzanlagen in der Kommunalbilanz) gänzlich unbrauchbar sind, zeichnen sich quantitative Modelle dadurch aus, dass aus ihnen exakte Aussagen gewonnen werden können. Public Operational Research dient also dazu, mathematisch fundierte Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger im Bereich der kommunalen Finanzwirtschaft (insbesondere den Gesetzgeber sowie die Räte, Bürgermeister und Kämmerer der Kommunen) zu generieren.

Im vorliegenden Projekt werden daher Methoden und Instrumente des Operational Research auf den Forschungsgegenstand der kommunalen Finanzwirtschaft angewendet. Die Ergebnisse sollen dabei jeweils hälftig in deutschsprachigen Fachzeitschriften und in Form internationaler Konferenzbeiträge publiziert werden. Da Public Operational Research im deutschsprachigen Raum noch weitestgehend unbekannt ist, soll dieser Forschungszweig während der Projektlaufzeit hier etabliert werden. In der internationalen Forschungslandschaft, in der die Disziplin stärker verbreitet  ist, soll die Publikationsstrategie indes dazu beitragen, diesen Forschungszweig zu stärken und die HSPV NRW als einschlägige Forschungsstätte bekannt zu machen.