Psychische Belastungen durch Klimawandel Neue Aufgabe für das Gesundheitsmanagement

Klimawandel, Artensterben und Pandemien werden immer bedrohlicher. Und das Zeitfenster, um irreversible Veränderungen abzuwenden, wird immer kleiner. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen mittlerweile von einer planetaren und existenziellen Krise. In dieser Situation sind politische Maßnahmen dringend erforderlich, aber auch ein verändertes Handeln von Organisationen und Individuen ist unabdingbar. 

Um ein nachhaltiges Verhalten von Beschäftigten im Arbeitsalltag zu erreichen, müssen Information über Änderungserfordernisse vermittelt und Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Hier bieten sich Chancen für das BGM, eine zukunftsorientierte Gesundheitskompetenz bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufzubauen. Denn die Klimakrise wird sich direkt (zum Beispiel Hitzewellen) und indirekt (zum Beispiel Ausbreitung von tierischen Krankheitsüberträgern) auf die Gesundheit von Beschäftigten auswirken, wobei die Auswirkungen sowohl physischer Art (zum Beispiel Infektionen) als auch psychischer Art (zum Beispiel Stress, Angstzustände) sein können. 

Im Forschungszeitraum sollen in erster Linie Leitfäden zur Klimakommunikation in Organisationen und zum Umgang mit wachsender Hoffnungslosigkeit erstellt werden, die die Durchführung von Initiativen zu nachhaltigem Verhalten in Organisationen unterstützen können. Diese Empfehlungen und Strategien sollen veröffentlicht werden. Mögliche Einsatzbereiche in der Praxis wären beispielsweise Workshops oder Teamgespräche. Ein erster Pilot-Workshop wurde bereits an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und evaluiert (Neubach & Heep, 2021).