Polizei und demografischer Wandel_Sypmposium

Forscher/in

Detlef Averdiek-Gröner
Detlef Averdiek-Gröner

„Demografischer Wandel und Polizeiarbeit“ bot Vertreterinnen und Vertretern aus Stabsdienststellen der Kreispolizeibehörden, des LAFP NRW, des MIK NRW und Studierenden und Lehrenden Gelegenheit zur Diskussion der aktuellen Forschungs- und Projektergebnisse zu Fragen der ? Öffentlichen Sicherheit (Frau Dr. Saskia Steiger, FU Berlin, Forschungsforum Öffentliche Sicherheit) ? Kriminalitätsentwicklung (Michael Hanslmeier, M.A., Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen) ? Perspektiven der Verkehrssicherheit (Dr.Ing. Frank Ließke, TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften) und ? Rekrutierung geeigneter Bewerberinnen und Bewerber (Prof. Dr. Andreas Gourmelon, FHöV NRW, Abteilung Gelsenkirchen) In den Darstellungen der Referenten wurden zwar nachvollziehbare Impulse für eine auch zukünftig effektive Polizeiarbeit gegeben, allerdings wurden auch noch viele Unwägbarkeiten und damit weitere Forschungsfelder deutlich: Zum Beispiel unterscheiden sich potenzielle Bewerberinnen und Bewerber in ihren geschlechtlich bedingten persönlichen Dispositionen deutlich. Für eine gezielte Personalwerbung wäre somit eine nach Zielgruppen (insbesondere auch bei Bewerberinnen und Bewerbern mit Migrationshintergrund) zu differenzierende Werbe- und Einstellungskampagne erforderlich. Dies ist besonders wichtig, wenn man die bei den aktuellen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erwartenden rückläufigen Bewerberzahlen betrachtet. Hinsichtlich der Öffentlichen Sicherheit wird sich die „subjektive Sicherheit“ in Flächenländern zukünftig anders als in Ballungsräumen entwickeln und angepasste polizeiliche Strategien erfordern. Die Prognose der Kriminalitätsentwicklung lässt zwar insgesamt rückläufige Fallzahlen vermuten. Die Entwicklung der Computerkriminalität ist jedoch bisher in keinem Szenario nachvollziehbar vorherzusagen. Im Verkehrsbereich zeichnet sich in Ballungsgebieten eine Trendumkehr vom motorisierten Individualverkehr hin zu vermehrtem Fuß- und Radverkehr und der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ab. Gefördert wird diese Entwicklung von attraktiven Car-Sharing-Angeboten und eine wahrnehmbare Abkehr Jugendlicher und junger Erwachsener vom Statussymbol „eigener PKW“. Der Rückgang der Verkehrsunfallhäufigkeit dieser Zielgruppe hängt jedoch noch von anderen Variablen wie der grundsätzlichen Verfügbarkeit eines Kraftfahrzeuges ab und bleibt somit ungewiss. Link zu Berichten, Projekthomepages, Publikationen, ggf. zu hinterlegende pdfs Demografischer Wandel und Polizeiarbeit, Verlag Polizei & Wissenschaft Frankfurt/Main, Themenheft 2/2014

Verweis

Polizei und demografischer Wandel_Sypmposium