Homeoffice in der öffentlichen Verwaltung Erfahrungen und Erlebensweisen von Müttern und Vätern

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Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Arbeitgeber ihren Beschäftigten erstmals oder verstärkt Homeoffice ermöglicht. Auch in der öffentlichen Verwaltung wurden Regelungen erlassen, die Telearbeit erleichtern. Ziel war es, Erkenntnisse über die Erfahrungen und Erlebensweisen von Verwaltungsbeschäftigten im Homeoffice aus geschlechtsspezifischer Perspektive zu gewinnen. In 50 Interviews mit in einem Kommunalverband und einer Landesbehörde beschäftigten Müttern und Vätern wurde untersucht, wie Homeoffice in der öffentlichen Verwaltung realisiert wird.

Die Ergebnisse zeigen, dass es bei der Ausgestaltung von Homeoffice zwischen Müttern und Vätern erhebliche Unterschiede gibt. Den Hauptteil der im Zuge der Pandemie anfallenden zusätzlichen Sorgearbeit fangen die Mütter auf. Sie unterbrechen häufig für familiäre Bedürfnisse ihre Arbeit und springen zwischen familiären und beruflichen Anforderungen. Angesichts dieser Situation fühlen sich einige Mütter belastet, insbesondere wenn parallel zur häuslichen Arbeit Kinder betreut werden müssen. Die Homeoffice praktizierenden Väter haben dank Homeoffice mehr Zeit für ihre Kinder – ein Aspekt, den sie positiv erleben. Sie übernehmen aber nicht in gleichem Umfang Sorgearbeit wie die Mütter. Zudem können sie sich im Homeoffice besser abgrenzen und fühlen sich weniger gestresst.

Obwohl Homeoffice als ein hervorragendes Instrument zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie angesehen und hierfür genutzt wird, ist ein grundlegender Wandel bei den familiären Rollen damit nicht verbunden. Öffentliche Arbeitgeber können die Erkenntnisse nutzen, um Instrumente zur Förderung der Chancengleichheit im Beruf und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiterzuentwickeln.