Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den Möglichkeitsraum der Digitalisierung im betrieblichen beziehungsweise behördlichen Gesundheitsmanagement (D-BGM) aufzuzeigen und ein Integrationskonzept im Hinblick auf klassische und gesetzlich vorgeschriebene Angebote im BGM für die Praxis in der öffentlichen Verwaltung zu erarbeiten. Dabei werden die Herausforderungen der agilen Arbeitswelt (Arbeit 4.0) und ihrer Attribute berücksichtigt. Es stellt sich die Kernfrage, wie mit digitalen Angeboten (E-Health) unter Beachtung regulatorischer Ansprüche (zum Beispiel E-Health-Gesetz) Ressourcen, Prozesse und Strukturen des D-BGM gemäß den Qualitätskriterien der DIN SPEC 91020 und des Standardisierungsansatzes SCOHS optimiert werden können.
Zur Beantwortung dieser Fragestellung erfolgt in der ersten Phase eine systematische Übersicht (Scoping Review), um den aktuellen Wissensstand zum Themenfeld D-BGM abzubilden. Anschließend und parallel erfolgen Experteninterviews mit Akteuren aus dem BGM und der Wissenschaft, um Chancen und Risiken des digitalen BGM abzuleiten. Das gewonnene Datenmaterial wird genutzt, um das Integrationskonzept als „Girokarte Gesundheit" in einem ganzheitlichen BGM in der zweiten Phase zu entwickeln.
In der zweiten Phase werden nach der Modellierung zentrale Bausteine des Integrationskonzepts „Digitales BGM" konkretisiert. In der dritten Phase erfolgt eine abschließende Bewertung und Publikation als Handlungsmatrix zur Umsetzung digitaler Angebote im BGM in Anlehnung an das ganzheitliche Präventionsmanagement mit den Stufen der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention und den Ansatzpunkten der Verhaltens-, Verhältnis- und Kulturprävention. Das Ziel ist die Erstellung eines praxistauglichen und wissenschaftlich legitimierten Handlungsleitfadens. Eine anvisierte Erhebung des Ist-Soll-Stands des D-BGM in öffentlichen Verwaltungen rundet das Projekt ab. Diese Erhebung wird in der zweiten Phase vorbereitet und in der dritten Phase realisiert.