Behördenberatung in NRW Übersichten und Schlaglichter auf Vergangenheit und Gegenwart, Impulse für die Zukunft

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Die öffentliche Verwaltung befindet sich in einem langfristigen Transformations- und Modernisierungsprozess. Beispielsweise folgen Kommunalverwaltungen in NRW mit dem Neuen Steuerungsmodell (seit Mitte der 1990er Jahre) und dem Kommunalen Steuerungsmodell (seit Mitte der 2010er Jahre) einer Art Fahrplan zum New Public Management. Digitalisierung, demografischer Wandel, neue Arbeitsmodelle (Stichworte: Post-Corona-Arbeitsweise, „New Work“) und eine Welle der wieder intensiveren staatlichen Interventionen in das Wirtschaftsleben stellen weitere Veränderungstreiber dar. Diese Veränderungen werden teilweise ausschließlich mit internen Ressourcen angegangen, teilweise wird auch externe Unterstützung in Form von Beratungs- (umgangssprachlich und hier synonym: Consulting-) Dienstleistungen herangezogen.

Das Forschungsvorhaben ist vor diesem Hintergrund platziert. Ihm liegen zudem zwei weitere beratungsfachliche Beobachtungen zu Grunde. Zum einen gibt der öffentliche Sektor in Nordrhein-Westfalen viel Geld für Beratungsleistungen aus (Schätzung: 0,75 bis 1 Milliarde Euro pro Jahr), zum anderen erfolgt die Auswahl und Steuerung der Consultants nicht immer auf einem angemessen professionellen Niveau. Wenn beide Beobachtungen zu- und zusammentreffen, dann bietet sich hier Konflikt- beziehungsweise Empörungspotenzial.

Ausgewählte Schlaglichter auf die Vergangenheit und Gegenwart der Behördenberatung in Nordrhein-Westfalen helfen, den „Stand der Dinge“ herauszuarbeiten und eine grobe Situationsübersicht zu erstellen sowie durch wiederkehrende Fehlermuster beziehungsweise Anzeichen unprofessionellen Handelns einen Fingerzeig auf konkrete Verbesserungspotenziale zu geben. Die aufgezeigten Episoden stehen bisher relativ unverbunden nebeneinander, sodass dieses Themenfeld durchaus einer weiteren Bearbeitung bedarf. Ergänzend werden Impulse formuliert, mit denen durch einen professionellen Umgang mit der Beratungsdienstleistung das mögliche Konfliktpotenzial verringert werden kann.

Über die (Zwischen-)Ergebnisse, die eine Entsprechung auf Bundesebene finden, konnte bereits im Förderzeitraum in Form von kleineren Kurz-Workshops, Berichten und Publikationen für Fachexperten aus der Praxis sowie einer Monografie als „Verwaltungsberatung[sl]eitfaden für Consultants und Behörden“ berichtet werden.

Das Projekt wurde im Studienjahr 2022/2023 an der HSPV NRW in Form eines Einzelprojektes (Förderlinie I) durchgeführt.